Händler wie Besucher sind voll des Lobes über den ersten Martinimarkt auf dem Marienplatz.

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

S-Süd - Der Sonntag hat für die Schüler Cengiz und Burak von der Heusteigschule früh begonnen. Mit ihren Klassenkameraden haben sie am Marienplatz gemeinsam ihren Marktstand aufgebaut. Selbst gemachte Karten, Teelichter, Weihnachtsgebäck und Schoko-Crossies hatten die Sechstklässler im Angebot. „Wir hatten eine ganz klassische Arbeitsteilung heute“, erzählt Klassenlehrerin Magdalene Dyck-Malewski. mit einem Augenzwinkern: Die kräftigen Jungs haben den Stand aufgebaut, die Mädchen daheim gebacken.

 

Auch Hagen Müller stand bereits um sieben Uhr morgens auf dem Marienplatz und hat den Aufbau der Stände für den ersten Martinimarkt im Stuttgarter Süden koordiniert. Als zweiter Vorsitzender des Handels- und Gewerbevereins war er sich hauptsächlich für die Organisation der Veranstaltung verantwortlich. Mit dem Ergebnis war er am frühen Mittag zufrieden: „Das Angebot ist richtig schön geworden. So haben wir uns das gewünscht“, sagt er.

Müller war mit seinem Blumenfachgeschäft „Das Veilchen“ vertreten. Viele kleine Schätze entdeckten die Besucher bei strahlendem Sonnenschein am Sonntagmittag auf dem Markt – vom Krippenzubehör aus Holz bis hin zum Schmuck und allerlei kulinarischen Genüssen. Der Galerist Erwin Huber bot seine Bilder und die von befreundeten Künstlern sowie Postkarten an. Nicht alles davon gab er gerne her: „Diese Postkarte verkaufe ich eigentlich nur ungern. Sie ist mein Lieblingsstück“, sagte er zu einer interessierten Kundin.

Langfristig soll eine Institution aus dem Martinimarkt werden

Vor allem die Vielfalt lobten Besucher wie Händler bei der Premiere des Martinimarkts. „Es ist von allem etwas dabei“, sagt der Kinderkarussellbetreiber Roland Schweizer, der auch Mitglied im Verein „Der Süden“ ist. Der Besucherin Silke Schwickert gefällt vor allem das Konzept. „Endlich weiß ich, was es hier im Süden für Handwerk gibt“, sagt die 38-Jährige. Davon bekomme man als Anwohner gar nicht viel mit. Schön findet Schwickert, dass es auch das Karussell für die Kinder aufgebaut worden war. „Es ist für jeden etwas dabei“, lautet ihr Fazit.

Mit dem Martinimarkt will „Der Süden“ eine Veranstaltung schaffen, die den Stadtbezirk zusätzlich belebt. „Wir haben uns gefragt, was hier noch fehlt“, erzählt Hagen Müller. Ein Kunsthandwerkermarkt, sei die Antwort gewesen. Wichtig sei dem Verein bei dem Martinimarkt, dass sich ehrenamtliche Organisationen aus dem Stadtbezirk präsentieren können. Dafür bekamen diese ihren Stand kostenlos, wie etwa die Schüler der Heusteigschule.

Langfristig soll eine Institution aus dem Martinimarkt werden. „Der Platz soll voll werden mit Ständen“, wünscht sich Müller. Der Markt solle aber zukünftig auch noch mehr Besucher anziehen. Der Schüler Cengiz ist allerdings mit den Geschäften bereits zufrieden: „Wir haben schon voll viel verkauft“, sagt der Zwölfjährige stolz.