In Möhringen gibt es Unmut über den Viertelstundenschlag der evangelischen Martinskirche. Denn der ist lauter als früher, was so aber nicht gewollt ist.
Möhringen - Friedemann Kammerer ist derzeit in Kontakt mit einigen Anwohnern des Oberdorfplatzes. Sie beschweren sich beim Vorsitzenden des Kirchengemeinderats darüber, dass die Kirchenglocken lauter seien als früher. Auch unsere Redaktion hat eine entsprechende E-Mail erreicht. „Seit die Martinskirche ihre Glocken neu konfiguriert hat, schlagen diese mit einer enormen Wucht in einer nie vorher dagewesenen Lautstärke alle Viertelstunde. Ich weiß nicht mehr, wohin ich in der Wohnung flüchten kann, und meine Gesundheit leidet“, ist darin zu lesen. Friedemann Kammerer bestätigt, dass die Glocken lauter sind, fügt aber gleich hinzu: „Das ist so nicht gewollt.“
Die Glockenbaufirma muss noch mal kommen
Um den Jahreswechsel war der Glockenmotor kaputtgegangen. Die Bremse war defekt, eine der Glocken läutet in der Folge länger, als sie eigentlich sollte. Der Kirchengemeinderat beauftragte eine Glockenbaufirma, diesen Schaden zu reparieren. Seit Mitte Januar funktioniert es wieder, aber seitdem ist der Viertelstundenschlag deutlich lauter. „Die Glockenbaufirma wird nun noch einmal kommen und nachjustieren müssen. Der Auftrag ist bereits erteilt“, sagt Kammerer. Es sei ein technisches Problem. Das Schlagwerk sei grundsätzlich temperaturabhängig, weil sich bei wärmeren Wetter Stoffe ausdehnen und bei kühlerem Wetter zusammenziehen. Das Schlagwerk muss nun so eingestellt werden, dass es die Glocke auch immer trifft – ohne sie zu stark zu treffen.
Friedemann Kammerer weiß, dass es genaue Vorgaben gibt, wie laut Kirchenglocken sein dürfen. „Sie gelten als Dauerlärm und müssen leiser sein als zum Beispiel ein vorbeifahrendes Auto. Uns ist es wichtig, alle gesetzlichen Regelungen einzuhalten“, sagt er. Die Maßgabe der evangelischen Gemeinde sei dabei: „Lieber zu leise als zu laut. Wobei wir auch schon mal Beschwerden hatten, dass die Glocken zu leise sind“, sagt Kammerer und fügt hinzu: „Wir wollen, dass möglichst viele Menschen zufrieden sind, und niemanden mit Lärm quälen.“