Im Fall des Kindermörders werden Spuren zum Mord an Tobias in Weil im Schönbuch geprüft.

Böblingen - Im Fall des Serienmörders, der drei kleine Jungen in Norddeutschland getötet hat, prüft die Polizei einen Zusammenhang zu dem Mord an Tobias vor über zehn Jahren. Die DNA-Spuren würden routinemäßig abgeglichen, bestätigte ein Sprecher der Polizei in Böblingen einen Bericht der „Bild“-Zeitung vom Dienstag. Es lägen aber noch keine Ermittlungsergebnisse vor.

 

Elfjähriger wurde 2000 an einem Teich in Weil im Schönbuch gefunden

Der elfjährige Schüler Tobias war im Oktober 2000 mit zahlreichen Messerstichen an einem Teich in Weil im Schönbuch (Kreis Böblingen) aufgefunden worden. Sein Mörder wurde bislang nicht gefunden. An der Kleidung des Kindes wurden damals zwei fremde DNA-Spuren sichergestellt. Doch auch eine der größten DNA-Analysen im Land, bei der 13.000 Menschen überprüft wurden, lieferte den Ermittlern keine Hinweise.

Viele Verdächtige, kein Durchbruch - "Soko Weihe" wurde aufgelöst

Immer wieder wurden Verdächtige überprüft, die einen Bezug zu dem Opfer oder dem Tatort hatten. Ein 16-Jähriger wurde festgenommen, nach vier Wochen jedoch wieder freigelassen. Seitdem gab es keinen Tatverdächtigen mehr. Auch Plakataktionen oder Aufrufe im Fernsehen führten zu keinem Erfolg. Die einst bis zu 60 Mann starke „Soko Weiher“ wurde schließlich aufgelöst.

Der in Hamburg lebende 40-jährige Serienmörder hatte gestanden, zwischen 1992 und 2001 drei kleine Jungen umgebracht zu haben. Einer von ihnen ist der neunjährige Dennis, der 2001 aus einem Schullandheim in Cuxhaven verschwunden war. Außerdem soll der als „Maskenmann“ bekannte Täter mindestens 40 Kinder sexuell missbraucht haben. Zurzeit erstellen die Fahnder ein Bewegungsprofil des Mannes, um herauszufinden, ob er für weitere Taten infrage kommen könnte. Seit Donnerstagabend sitzt der Verdächtige in Niedersachsen in Untersuchungshaft.