In Äthiopien eskaliert die Gewalt zwischen den verfeindeten ethnischen Gruppen. Premierminister Abiy scheint die Lage zu entgleiten. Der Friedensnobelpreisträger hat jeden Kredit verspielt.

Er allein habe 230 Leichen gezählt, sagt Abdul-Seid Tahir: „Und wir finden immer noch mehr Tote, die wir in Massengräbern bestatten.“ Inzwischen seien in Tole Kebele, einem Dorf im west-äthiopischen Wollega-Distrikt, Soldaten der Regierungsarmee aufgetaucht, fährt der Farmer gegenüber der Nachrichtenagentur Associated Press fort: „Doch wenn die wieder abziehen, wird das Morden weitergehen.“ Der Angriff am vergangenen Samstag, der nach unterschiedlichen Angaben von Augenzeugen bis zu 380 Menschenleben forderte, sei der „blutigste Überfall auf Zivilisten“ gewesen, den er je erlebt habe, sagt Tahir: „Sie töten uns wie Hühner.“