Mateo Klimowicz zählt dank seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten zum Stammpersonal des VfB Stuttgart. Die Verantwortlichen trauen ihm in dieser Saison den Durchbruch in der Fußball-Bundesliga zu. Doch zuletzt hakte es ein wenig.

Stuttgart - Mateo Klimowicz ist hin- und her gerissen. Der junge Offensivspieler des VfB Stuttgart weiß noch nicht, ob er später mal für die A-Nationalmannschaft Deutschlands oder von Argentinien spielen will. Mit der U21 des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hatte der 21-Jährige zuletzt zwar den EM-Titel gewonnen, der Sohn des ehemaligen Bundesliga-Profis Diego Klimowicz wurde aber in Buenos Aires geboren und verbrachte auch viele Jahre seiner Jugend in Argentinien. Deshalb nimmt er sich jetzt bewusst die Zeit für eine Entscheidung. Dass seine Gedanken Einfluss auf seine zuletzt mäßige Leistung in Frankfurt hatten, glauben die VfB-Bosse aber nicht.

 

Immer in der Startelf

„Ich finde das völlig legitim für ihn, sich da einen Tacken länger Gedanken drüber zu machen. Das ist absolut in Ordnung“, sagte Sportdirektor Sven Mislintat nach dem 1:1 bei der Eintracht, wo Klimowicz wie der Großteil der VfB-Offensive kaum in Erscheinung getreten war. Doch die Stuttgarter sind überzeugt vom Potenzial des offensiven Mittelfeldspielers. So sehr, dass Klimowicz dank seiner starken Trainingsleistungen dem technisch ebenfalls hochveranlagten Routinier Daniel Didavi aktuell den Rang abgelaufen hat. In den bisherigen vier Bundesliga-Spielen der laufenden Saison stand er immer in der Startelf.

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„Er ist bei weitem noch nicht am Ende seiner Entwicklung, in dem Jungen steckt so viel Potenzial drin“, schwärmte VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo zuletzt. Ein Potenzial, das Klimowicz bislang aber noch nicht konstant ausschöpft. Nach einer überzeugenden Leistung inklusive Torvorlage beim 5:1-Saisonstart gegen Greuther Fürth blieb Klimowicz zuletzt in Frankfurt und auch am zweiten Spieltag bei RB Leipzig (0:4) wie ein Großteil der Mannschaft weit hinter seinen Möglichkeiten. Dennoch trauen die Verantwortlichen ihm in dieser Spielzeit den Durchbruch zu. Weil er in der Vorbereitung vor allem in Sachen Athletik und Körpersprache zulegte.

Mislintat: „Er ist so massiv veranlagt“

„Er ist so massiv veranlagt, dass er sich diese Startelfeinsätze in jeder einzelnen Trainingswoche bisher verdient hat“, sagte Mislintat. Ob Klimowicz auch am kommenden Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) gegen Bayer Leverkusen wieder zur ersten Elf der Schwaben gehört, bleibt allerdings abzuwarten. Gegen die offensivstarken Rheinländer wird es auch bei den VfB-Angreifern auf permanente Wachsamkeit und Pressingbereitschaft ankommen, in beiden Punkten hat Klimowicz noch Luft nach oben. Er wird sich also auch in der aktuellen Trainingswoche wieder beweisen müssen.

Viel fehlt ihm aus Sicht seiner Vorgesetzten allerdings nicht mehr bis zum kompletten Bundesliga-Profi. Bis es so weit ist, sollte er sich aus Sicht von Mislintat aber nicht zu sehr den Kopf über seine künftige Nationalmannschaft zerbrechen. „Das ist alles viel zu früh. Für ihn ist es wichtig, sich weiter die Startelfeinsätze zu holen und gute Spiele zu machen“, sagte der 48-Jährige. „Dann kommen die Scorerpunkte zwangsläufig bei seinen Fähigkeiten.“