Eine Woche lang wütete „Matthew“ in der Karibik und der US-Ostküste, die Bilanz ist erschreckend: Mehr als 500 Tote in Haiti, mindestens 17 in den USA, dazu Überschwemmungen und Zerstörung. Jetzt zieht „Matthew“ auf den Atlantik hinaus.

Miami/Port-au-Prince - Wirbelsturm „Matthew“ hat auch entlang der US-Ostküste eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Mindestens 17 Menschen kamen in den betroffenen US-Staaten ums Leben, weite Landstriche vor allem in North Carolina standen unter Wasser. Rettungskräfte der Küstenwache mussten Menschen mit Hubschraubern von Dächern holen. Eine Frau hielt sich vor ihrer Rettung drei Stunden lang auf einem Baum fest, nachdem ihr Auto unter ihren Füßen weggespült worden war.

 

„Matthew“ verlor am Sonntag an Kraft und wurde vom US-Hurrikanzentrum nicht mehr als Hurrikan eingestuft. Von der Küste North Carolinas zog er auf den Atlantik hinaus.

Die Katastrophe war damit aber bei weitem nicht überstanden. Meteorologen sagten auch für Montag noch heftige Regenfälle in North Carolina und Virginia voraus. In einer Entfernung von bis zu 160 Kilometern von der Küste mussten Menschen im Landesinneren aus ihren Häusern fliehen, als Flüsse und Bäche über die Ufer traten. In der Küstenstadt Wilmington wurden 45 Zentimeter Niederschlag gemessen. An die zwei Millionen Menschen waren in den betroffenen Staaten ohne Strom.

Allein 500 Todesopfer in Haiti

„Jetzt wo die Sonne in North Carolina aufgeht und der blaue Himmel zurückkehrt, sieht sich unser Staat mit großer Zerstörung und bedauernswerterweise dem Verlust von Menschenleben konfrontiert“, sagte Gouverneur Pat McCrory. In der kommenden Woche müssten die Bürger seines Staates noch mit gefährlichen Überschwemmungen fertig werden, erklärte er am Sonntagnachmittag (Ortszeit).

Acht der Toten stammten aus North Carolina, zwei aus South Carolina, vier aus Georgia und drei aus Florida. Die meisten von ihnen wurden weggeschwemmt, andere von umfallenden Bäumen erschlagen. McCrory sagte, in North Carolina würden noch fünf Menschen vermisst. Das Ausmaß der Schäden sei noch nicht abzuschätzen. Die Hilfsmannschaften hätten einige Gegenden noch nicht erreichen können, in denen es die Nacht über durchgeregnet habe. „Es könnte einige Nebenstraßen geben, auf denen Menschen weggeschwemmt wurden“, sagte der Gouverneur. „Ich bete dafür, dass es nicht so ist.“

„Matthew“ war in der vergangenen Woche als verheerender Hurrikan durch die Karibik gezogen und hatte allein in Haiti mehr als 500 Menschen in den Tod gerissen. Über Land in den USA verlor er an Kraft und wurde am frühen Sonntagmorgen zu einem sogenannten post-tropischen Wirbelsturm herabgestuft. Im Lauf des Tages bewegte er sich von Cape Hatteras vor North Carolina weiter hinaus Richtung Atlantik.