Das SWR-Sommerfestival hat am zweiten Tag seinem Namen alle Ehre gemacht. Sommerliche Leichtigkeit erfasste den Schlossplatz. Tagsüber kamen laut SWR 20.000 Besucher, am Abend rockte Matthias Holtmann mit Band den Ehrenhof.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart - Regen gab’s nur auf der Setliste. „I can’t stand the rain“, der Hit von Tina Turner, gehörte zum Wünsch-dir-was-Programm von „Pop und Poesie in Concert“. Das Publikum hatte die Musikauswahl getroffen. Der Wunsch aller Beteiligten nach bestem Festivalwetter erfüllte sich. Radiolegende Matthias Holtmann hat mit einer fantastischen Band erneut für einen ausverkauften Ehrenhof vor dem Neuen Schloss gesorgt. Vor vier Jahren ist er in den Ruhestand gegangen. Nächstes Jahr feiert „Matze“ seinen 70. Geburtstag.

 

Schnoddrige Sprüche, großes Musikwissen und zuweilen unkorrekte Witze - dafür stand der an Parkinson erkrankte Moderator Holtmann in seiner jahrzehntelangen Radiozeit bei SDR 3 und SWR 1. Mit seiner Krankheit geht er offen um und ist es selbst, der die fiesesten Behindertenwitze reißt. Die herausragende Band um den musikalischen Leiter Peter Grabinger hat einen wesentlich Anteil daran, dass die Show mit den übersetzten Pophits so große Begeisterung auslöst. Gleich mit dem schwersten Stück – mit „Bohemian Rhapsody“ – ging’s los. Dreieinhalb Stunden tobte der Schlossplatz, ehe es mit „Highway To Hell“ als letzte von drei Zugaben ein furioses Finale gab. Der Schwabenstar Dodokay sang als Gast „Amadeus“ und übersetzte die Elton-John-Ballade „Don’t Let The Sun Go Down On me“ auf Schwäbisch – in dieser Version kam natürlich der Gelbe Sack vor.

Zahlreiche Promis im Publikum

Am Abend hatte es nur noch Karten für Stehplätze gegeben. Lange Schlangen bildeten sich vor den Eingängen. Der Schlossplatz war dicht belegt mit vielen Menschen quer durch alle Generationen mit Picknickdecken. Unter den Gästen im Ehrenhof waren Innenminister Thomas Strobl, Umweltminister Franz Untersteller, SWR-Intendant Peter Boudgoust, die bei der Intendantenwahl unterlegende Landessenderdirektorin Stefanie Schneider, der frühere Motorsport-Chef Norbert Haug, Bandleader Berti Kiolbassa, Clublegende Laura Halding-Hoppenheit, Rüdiger Gunzenhäußer, der Vorsitzende des Fördervereins Theater der Altstadt, und viele andere.

„Ein Festival, das generationenübergreifend so viele Menschen anspricht, gibt es heutzutage viel zu selten“, sagte SWR-Kommunikationschef Lothar Hasl, „es ist schön, wenn wie beim SWR-Sommerfestival ein so buntes Publikum zusammenkommt.“ Und der frühere Motorsport-Chef Norbert Haug freute sich: „Die Songs von ,Pop und Poesie’ sind viele Jahrzehnte alt und reißen auch heute noch alle mit. Damit ist die Generation groß geworden, die im Alter noch immer gut drauf ist und eines Tages damit in den Altersheimen rockt.“

Am Sonntag geht es beim SWR-4-Konzert mit Vanessa Mai weiter. Tagsüber gibt es ein kostenloses Mitmachprogramm, das um 11 Uhr beginnt.