Für Konzernchef Matthias Müller zahlt sich das Rekordergebnis bei Volkswagen kräftig aus. Heftige Kritik mit Blick auf die hohe Vergütung gibt es aus den Reihen mehrerer Parteien.
Berlin - Das Rekordergebnis von Volkswagen im vergangenen Jahr zahlt sich für Konzernchef Matthias Müller aus: Der Vorstandsvorsitzende bekommt eine Vergütung in Höhe von 10,1 Millionen Euro für 2017, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht. Das ist ein Plus von fast 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Jahresbilanz des Autobauers zeige: Geld für Dieselnachrüstungen sei da, kritisierten Grüne und Linke.
Die Vergütung für das Jahr 2017 setzt sich zusammen aus Festgehalt und teils erfolgsabhängigen Komponenten. Insgesamt zahlte VW den zehn Vorstandsmitgliedern Vergütungen in Höhe von knapp 50,3 Millionen Euro. Auch das war deutlich mehr als die 39,5 Millionen Euro im Jahr 2016. Müller bekam dabei mit Abstand die höchste Summe - bei den anderen Vorstandsmitgliedern liegt die Vergütung bei jeweils über fünf Millionen Euro mit Ausnahme von Hiltrud Werner, zuständig für Recht und Integrität im Konzern, die erst im Februar den Job antrat.
Kritik aus den Reihen der Grünen und Linken
Volkswagen hatte im vergangenen Jahr mit 10,7 Millionen Fahrzeugen so viele wie nie ausgeliefert. Der Umsatz stieg gegenüber 2016 um mehr als sechs Prozent auf knapp 231 Milliarden Euro, der Gewinn um mehr als das Doppelte von rund fünf auf über elf Milliarden Euro. Geld für technische Nachrüstungen an Dieselfahrzeugen sei also da, erklärte die verkehrspolitische Sprecherin der Linken-Fraktion, Ingrid Remmers. Sie bekräftigte die Forderung ihrer Partei, dass die Autohersteller für reine Luft und Fahrverbote zahlen müssten - sie hätten das Desaster zu verantworten.
Auch Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter kritisierte: Aktionäre und Manager stopften sich mit Rekordgewinnen und Boni die Taschen voll, aber für die Umrüstung der Dieselfahrzeuge solle kein Geld da sein. Angesichts der von VW vorgelegten Zahlen fordere er die Bundesregierung erneut auf, die betroffenen Städte und die Dieselfahrer nicht länger im Regen stehen zu lassen. „Es braucht eine verbindliche technische Nachrüstung, finanziert durch die Automobilindustrie.“