Joy Denalane und Max Herre waren einst ein Traumpaar. Zwei Platten und zwei Kinder später nicht mehr. Jetzt wieder. Noch was? Hm!

Stuttgart - Man hätte das alles nicht gedacht, damals, Mitte der neunziger Jahre im Scala in Ludwigsburg, als Max Herre, Parka, Vollbart, Zottelhaare, mit der Lothar Schmitz Energy Band aufgetreten war und sein "immer wenn es regnet, muss ich an dich denken" sprechsang, und damit vor allem eines sagen wollte: "Du bist von hinten, wie von vorne ANNA." Man hätte nicht gedacht, dass er kurz darauf mit seinem Freundeskreis und einem neu aufgenommenen "A.N.N.A" in Deutschland weltberühmt würde, auch als Rapper. Vor allem aber als so eine Art Ersatz-Che-Guevara. Agit-Pop und so. Und man hätte deshalb schon gleich gar nicht gedacht, dass er im Frühling 2011 in der "Bunten" so beschrieben würde: "Anfang März hatte das Musikerpaar, das die gemeinsamen Kinder Isaiah Naledi (9) und Jamil (7) hat, erklärt, dass seine Herzen nach der Trennung 2007 nun wieder im gleichen Takt schlagen."

 

Herre und Joy Denalane: zwei Herzen im Viervierteltakt - und selbstverständlich nicht nur in der "Bunten", sondern auch in der "Gala", wo die Herre-Frau und Sängerin jetzt sagte: "Die Liebe hat sich einfach wieder eingeschlichen." 1999 hatten sie sich kennengelernt, produzierten zwei Platten und zwei Kinder, galten als das deutsche Musikertraumpaar schlechthin, trennten sich 2007 - und gaben nun "ihr Liebescomeback" bekannt, wie auch "Bild" bemerkte.

Das Private wird politisch - von vorne und von hinten

"Ich", sagt Denalane (rückwärts Enalaned, nicht A.N.N.A), "habe in den letzten Jahren sehr viele Erfahrungen gemacht, teilweise sehr schmerzhafte, mich noch mal anders kennengelernt. Am Ende bin ich dorthin zurückgekehrt, wo ich hingehöre, privat und musikalisch." Musikalisch? Mensch, ja! Gibt eine neue CD von Denalane, erscheint heute (Zufall!), produziert von, äh, ja, Max Herre. Hätte man nicht gedacht, damals - dass das Private mal so politisch würde. Von vorne und von hinten.