Weil eine Prüfung durch das Regierungspräsidium keine Verfehlungen ans Tageslicht gebracht hat, darf das Tübinger Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik vorerst weiter Hirnforschung an Affen betreiben. Tierschützer hatten dagegen demonstriert.

Tübingen - Das Tübinger Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik darf vorerst ohne Einschränkungen weiter Tierversuche machen. Eine Prüfung durch das Regierungspräsidium hatte keine Verfehlungen nachgewiesen. Damit behält das Max-Planck-Institut erst einmal alle Genehmigungen für seine Hirnforschung an Affen.

 

Nur in einem Fall habe man überlegt, ob eine Genehmigung widerrufen werden sollte, teilte das Regierungspräsidium am Freitag mit. Man habe sich aber dagegen entschieden, weil das Institut die betreffenden Versuche sowieso einstellt. „Bei anderen Genehmigungen liegen derzeit keine Erkenntnisse vor, die unbeschadet der weiteren Untersuchungen und Ermittlungen einen sofortigen Widerruf rechtfertigen würden“, hieß es weiter. Das Ergebnis sei jedoch nur ein Zwischenstand, die Überprüfungen dauerten noch an.

Das Institut in Tübingen war im Herbst nach einem Fernsehbericht in die Kritik geraten. Es ging um Bilder, die ein Tierschützer mit versteckter Kamera gemacht haben soll. Im Film waren unter anderem Affen mit offenen Wunden zu sehen, einige Tiere übergaben sich. Die Max-Planck-Gesellschaft hatte danach die Vorwürfe zurückgewiesen, zugleich aber auch Verbesserungen im Institut angekündigt.