In der Korruptions-Affäre um Udo Foht vom MDR hat es eine Razzia gegeben. Man habe umfangreiches Beweismaterial gefunden, hieß es.

Leipzig - In der Korruptions-Affäre um den suspendierten MDR-Unterhaltungschef Udo Foht hat es am Donnerstag eine bundesweite Razzia gegeben. In Bayern, Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt durchsuchten Ermittler 24 Wohnungen und Geschäftsräume von mehreren Beschuldigten, wie die Staatsanwaltschaft Leipzig und das sächsische Landeskriminalamt mitteilten. Dabei sei umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden.

 

Foht wird Bestechlichkeit, Betrug und Untreue vorgeworfen. Er soll von Vertragspartnern des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) Zahlungen an sich oder von ihm benannte Firmen gefordert und erhalten und im Gegenzug Aufträge in Aussicht gestellt haben. Die Forderungen soll der Beschuldigte als „Produktionsvorschüsse“ oder Darlehen bezeichnet haben. Eine rechtliche Grundlage habe es nicht gegeben. Foht habe auch nicht die Absicht gehabt, die Gelder zurückzuzahlen, hieß es.

Zahlungen zurückgefordert

Im Visier der Fahnder sind neben Foht fünf weitere Beschuldigte. Ihnen wird unter anderem Bestechung beziehungsweise Beihilfe dazu vorgeworfen.

Foht soll in weiteren Fällen ohne Kenntnis und ohne die erforderliche Berechtigung im Namen des MDR Unternehmen aus der Medienbranche zu Zahlungen aufgefordert und eine Rückzahlung durch den Sender zugesagt haben. Die Ermittler vermuten, dass die „Produktionsdarlehen“ und „Zwischenzahlungen“ der Begleichung eigener Schulden Fohts bei diesen Firmen gedient haben könnten.

Weiter hieß es, der Beschuldigte habe mit seinem Vorgehen den MDR als angeblichen Darlehensnehmer der Gefahr ausgesetzt, für die Rückzahlung in Anspruch genommen zu werden. Deswegen werde gegen ihn auch wegen Untreue ermittelt.