Die Mediathek legt eine erfreuliche Jahresbilanz vor. Manche Arbeiten stehen aber noch aus.

Renningen - Es war ein Jahr „voller Umbrüche und Veränderungen“ für das Team der Mediathek in Renningen, wie es Barbara Schäfer, die Leiterin der Mediathek, beschreibt. 2017 war das erste Jahr, das die Bücherei ganz und gar an ihrem neuen Standort in der Jahnstraße verbracht hat. „Angekommen sind wir insoweit, dass das Haus mit seinen Angeboten sehr gut angenommen wird“, berichtet Schäfer. Das zeigt die Jahresbilanz, die sie jüngst im Renninger Gemeinderat vorgelegt hat, mehr als deutlich. „Trotzdem ist der Prozess noch nicht abgeschlossen.“ An vielen Ecken „sind wir immer noch im Werden begriffen“, auch nach eineinhalb Jahren gibt es noch immer einiges zu tun.

 

Ein Beispiel ist die Regalbeschriftung. „Das Leitsystem ist noch nicht ganz fertiggestellt“, sagt Barbara Schäfer. Diese Beschriftung sei wichtig, damit sich die Besucher gut zurechtfinden. „Viele versuchen erst einmal, selbst zurechtzukommen.“ Dass dieser Punkt auf der To-do-Liste noch aussteht, hat den Grund, dass seit dem Umzug Ende 2016 alle Neuerungen und Veränderungen im laufenden Betrieb geschehen sind, „parallel zum Einarbeiten der neuen Medien“. Hinzu kamen mehrere personelle Wechsel.

Mehr Farben im Erdgeschoss

Eine wesentliche Veränderung, die einem beim Betreten sofort ins Auge sticht und die bereits als sehr positiv wahrgenommen wurde, ist die freundlichere und buntere Atmosphäre der Mediathek. „Das war ein großer Wunsch der Besucher, dass es mehr Farben im Erdgeschoss gibt, darauf konnten wir schon reagieren.“ Unter anderem finden sich dort mittlerweile farbige Polster und Pflanzen, eine Bilderleiste wird vom Kunstforum Renningen alle zwei Monate neu bestückt.

Darüber hinaus läuft weiterhin die dauerhafte Ausstellung mit Stücken aus dem Stadtarchiv Renningen, die vor einigen Wochen eingerichtet wurde und die einen Einblick in die Vergangenheit der Rankbachstadt gewährt. „In der Nische mit der Ausstellung steht auch unsere neue Kaffeemaschine“, erzählt Schäfer. „Das stört sich aber überhaupt nicht, im Gegenteil. Wenn sich die Leute einen Kaffee holen, bleiben sie oft stehen und schauen sich die Ausstellung an.“

E-Book-Ausleihe kommt gut an

Eine andere sehr große Veränderung ist mit bloßem Auge dafür gar nicht zu erkennen. Trotzdem hat sie bei den Nutzern so richtig eingeschlagen: die E-Book-Ausleihe. „Im Oktober sind wir in den Verbund ,Onlinebibliothek BB’ eingestiegen.“ Mit einem Mitgliedsausweis für die Renninger Bücherei haben die Leser nun Zugriff auf 24 000 Medien für E-Book-Reader. „Gleich in den ersten Monaten hatten wir 400 bis 500 Entleihungen. Dadurch kamen auch Leser wieder, die vorher abgewandert waren, weil wir dieses Angebot nicht hatten.“ Auch viele weitere Veränderungen, die viel Zeit der Mitarbeiter in Anspruch nehmen, wie das Etablieren der neuen Technik und neue Arbeitsabläufe, seien von außen natürlich nicht wahrnehmbar.

Auch wenn hier und da vielleicht noch Kleinigkeiten fehlen, dem Zuspruch der Bürger tut das keinen Abbruch. 2016 knackte die Mediathek zum ersten Mal die  Marke von 100 000 Ausleihen. „Das bedeutet quasi, dass unser gesamter Bestand drei- bis viermal ausgeliehen wurde.“ Einige Medien sogar deutlich häufiger, schließlich gibt es auch in einer Bibliothek „Ladenhüter“. Dieser Rekord wurde 2017 noch einmal überboten.

Jahresbilanz 2017

Knapp 30 000 Medien, von Büchern über Spiele bis hin zu DVDs, gab es 2017 in der Mediathek, deutlich mehr als im Jahr davor (rund 28 300). Exakt 119 160 Ausleihen wurden registriert, 109 809 waren es 2016. Auch die Zahl der aktiven Nutzer, die also mindestens einmal im Jahr etwas ausgeliehen haben, ist gestiegen von 2159 auf 2485.

Neben dem Beitritt zum Verbund der „Onlinebibliothek BB“ hat die Mediathek seit 2017 auch einen Münzkopierer und freies, öffentliches W-Lan. Das neue Angebot der Außenrückgabe wurde mehr als 14 000 Mal genutzt. Die 2018 gestartete Veranstaltungsreihe „Ein Sonntagnachmittag in der Mediathek“ wird fortgesetzt.