Familie/Bildung/Soziales: Viola Volland (vv)


Tatsächlich machen beispielsweise Ego-Shooter-Spiele nur einen Bruchteil der Spielewelt aus. Allein 2009 erhielten mehr als 80 Prozent der 3100 geprüften neuen Spieltitel eine Freigabe von null, sechs oder zwölf Jahren durch die Prüfstelle USK (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle), nur 66 Spiele zählten zu den Ego-Shootern. Das Genre der Geschicklichkeitsspiele zählte 2009 die meisten neuen Titel. Dazu passt, dass die JIM-Studie ergeben hat, dass das bei Jugendlichen beliebteste Spiel 2010 das Fußballspiel "Fifa" war.

Aber: ein anderes Ergebnis der JIM-Studie ist auch, dass 63 Prozent der Jugendlichen schon Spiele ausprobiert haben, für die sie noch zu jung sind, bei den Jungen sind es sogar 81 Prozent - und es kam heraus, dass die Jugendlichen durchaus wissen, dass sie hier Grenzen überschreiten. Das Verbotene übt einen großen Reiz aus.

Im Kinderzimmer sollte kein Computer aufgestellt werden


Was bedeutet das für Eltern? Auf jeden Fall nicht, dass sie das Thema ausblenden sollten. "Es geht nicht um Kontrolle, aber das heißt nicht, dass gar keine Erziehung mehr stattfindet", sagt der Kriminalhauptkommissar Stefan Middendorf, der beim Landeskriminalamt für das Thema "Medien in der Prävention" zuständig ist. Er verstehe nicht, dass Eltern ihre Kinder beim Klavierspielen beobachten, sie aber völlig alleine lassen, wenn sie stundenlang Computer spielen.