Familie/Bildung/Soziales: Viola Volland (vv)


Wie sollten Eltern also reagieren? Der Kommunikationsdesigner Dennis Reber hat gleich mehrere Tipps zum Umgang mit Video- und Computerspielen parat: 1. Im Kinderzimmer keinen Computer aufstellen, sondern möglichst in einem gemeinsam genutzten Zimmer. 2. Eltern sollten mit ihrem Kind zusammen Computer spielen und somit Interesse an dem Hobby zeigen. Womit man sich dabei abfinden können muss: in der Regel wird das Kind einem spielerisch überlegen sein. 3. Feste Spielzeiten einrichten, die eingehalten werden müssen. Die Internetseite http://www.klicksafe.de » der Europäischen Union hilft hier weiter (siehe auch "Ein festes Medienbudget pro Woche"). 4. Statt einfach nur Verbote auszusprechen, sollte man versuchen, Spielealternativen aufzuzeigen, die nicht gewaltverherrlichend sind. Die Seite der USK bietet hier zum Beispiel Orientierung. 5. Wer seinem Kind eine Spielekonsole nicht kaufen will oder kann, kann diese inzwischen auch in Videotheken tageweise ausleihen.

Viele Jugendliche haben zu Hause gar keinen Computer


Es gibt in Stuttgart auch die Möglichkeit, dass Kinder und Jugendliche begleitet spielen. Der Sozialpädagoge Timo Steiss bietet zum Beispiel zwei verschiedene Programme mit unterschiedlicher Ausrichtung an: eines im Jugendhaus Mitte, ein anderes in der Stadtteilbücherei Ost. In der Bücherei können 10- bis 14-Jährige pädagogisch als sinnvoll eingestufte Spiele ausprobieren, in denen keine Gewaltszenen vorkommen. Jedes Mal wird ein anderes Spiel gemeinsam erkundet und darüber gesprochen. Das Angebot kommt an. "Wir werden regelrecht überlaufen", erzählt Steiss. Viele der Jugendlichen hätten zu Hause keinen Computer.

Im Jugendhaus Mitte wiederum spielt Steiss mit Jungen und Mädchen Spiele nach Alterskennung. Sind nur 18-Jährige da, darf auch GTA gespielt werden. "Danach wird ständig gefragt", sagt Steiss. Sogar zehnjährigen Mädchen habe er schon erklären müssen, warum dieses Spiel für sie nicht infrage kommt.