Schlechte Nachrichten zu übermitteln, gehört für Ärzte zum Alltag. Doch die wenigsten Mediziner werden auf heikle Gesprächssituationen wirklich vorbereitet. Welche Folgen hat das für die Behandelnden – und für die Patienten?

Stuttgart - An die Worte des jungen Arztes im Krankenhaus erinnert sich Alicia, 48, noch genau. Er stach gerade mit der Nadel in ihr Becken, um eine Gewebeprobe aus dem Knochenmark zu nehmen und sagte: „Egal, welche Art von Leukämie es ist – Sie haben auf jeden Fall noch ein paar Monate zu leben.“ Einfach so, wie nebenbei. Da wusste Alicia, die ihren echten Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, noch nicht einmal, dass sie an Blutkrebs erkrankt war.