Jeder zweite Raucher über 40 leidet unter einer chronischen Bronchitis – das ist das Ergebnis einer Studie der Techniker Krankenkasse (TK). Prozentual ist vor allem der Anteil bei den Frauen gestiegen.

Stuttgart - Immer mehr Menschen in Baden-Württemberg lassen sich wegen einer chronischen Bronchitis im Krankenhaus behandeln. Die Zahl der Patienten im Südwesten ist in zehn Jahren um 65 Prozent gestiegen, teilte die Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK) in Freiburg mit. Bei den Frauen sei die Steigerung mit 81 Prozent deutlich höher als bei den Männern (49 Prozent). Die Zahl beinhalte alle Krankenkassen. Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), auch „Raucherhusten“ genannt, sei damit zur Volkskrankheit geworden. Als Hauptursache gilt das Rauchen. Auch Passivraucher haben ein erhöhtes Erkrankungsrisiko.

 

Laut der TK wurden in Baden-Württemberg im Jahr 2010 mehr als 16 000 Patienten mit COPD in einem Krankenhaus stationär behandelt. Im Jahr 2000 habe die Zahl der Betroffenen landesweit noch unter 9700 gelegen. Die Krankenkasse berief sich auf Untersuchungen des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden.

Jeder zweite Raucher über 40 hat chronische Bronchitis

Zahlen für 2011 liegen demnach momentan noch nicht vor.„Neun von zehn COPD-Patienten sind oder waren Raucher. Und jeder zweite Raucher über 40 Jahren hat eine chronische Bronchitis“, sagt der Leiter der TK-Landesvertretung, Andreas Vogt. Der Verzicht auf Tabakkonsum sei der einzig richtige Schritt. Um die Krankheit zu erkennen, seien zudem regelmäßige Gesundheits-Checks, beispielsweise beim Hausarzt, ratsam.

Bei der COPD handelt es sich nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Köln um eine schleichende Erkrankung. Im Endstadium komme es zu einer permanenten Atemnot mit lebensbedrohlichen Folgen. Je später die Therapie einsetze, desto gravierender seien die Auswirkungen. Die Sensibilisierung für das Thema sei aus diesem Grund von zentraler Bedeutung, damit Betroffenen rechtzeitig reagieren könnten.