Fast jede zweite Frau in Deutschland leidet während der Schwangerschaft unter einem niedrigen Eisenspiegel des Blutes. Die Kontrolle findet routinemäßig beim Frauenarzt statt – das ist auch sehr wichtig.

Eisenmangel ist unter Frauen nichts unbekanntes, bei vielen Mädchen und Frauen schwankt der Eisenspiegel im Laufe ihres Lebens. Wenn dem Körper Eisen fehlt, wird weniger Blutfarbstoff gebildet, und die Körperzellen leiden dauerhaft unter Sauerstoffmangel. Die Anzeichen für eine Unterversorgung sind allgemein: Betroffene fühlen sich müde, abgeschlagen, erschöpft. Manche klagen auch über vermehrten Haarausfall. Nach Angaben des Berufsverbandes der Frauenärzte nehmen viele die Symptome zunächst aber auch gar nicht wahr.

 

Eisenbedarf fast doppelt so hoch

Doch vor allem in der Schwangerschaft ist es wichtig, den Blutwert im Blick zu haben: deshalb wird bei Schwangerschaftsvorsorgefrühuntersuchungen ab der 24. Woche einmal pro Monat der Blutfarbstoff Hämoglobin bestimmt. Denn Frauen mit Eisenmangel haben dem Berufsverband der Frauenärzte zufolge häufiger Frühgeburten als Frauen ohne diese Mangelerscheinung. Ihre Babys wachsen in der Schwangerschaft langsamer, kommen häufiger mit einem zu niedrigen Gewicht auf die Welt und bleiben auch in den Folgejahren kleiner und anfälliger als anderer Säuglinge. Sie leiden den Angaben des Berufsverbandes der Frauenärzte zudem vergleichsweise häufiger unter einer verminderten körperlichen Leistungsfähigkeit, einer schlechteren Immunabwehr und unter Lernstörungen. Da sich während der Schwangerschaft durch das Wachstum von Kind, Gebärmutter und Plazenta der Eisenbedarf fast verdoppelt, ist in Deutschland den Angaben zufolge fast jede zweite Schwangere von einem Eisenmangel betroffen. Meist müssen die Schwangeren, die unter einem niederen Wert leiden, Eisenpräparate einnehmen.