Eine Schilddrüsenerkrankung lässt sich über das Blut diagnostizieren. Dafür werden im Labor die Hormone T3 (Trijodthyroxin) und T4 (Thyroxin) sowie auch der TSH-Wert bestimmt. Dabei handelt es sich um ein Hormon aus der Hirnanhangdrüse (Hypophyse), das die Bildung und Ausschüttung der Schilddrüsenhormone steuert und reguliert. "Laborwerte sind aber nur die halbe Wahrheit", sagt Oswald Ploner. Selbst wenn die Laborwerte normal sind, kann die Schilddrüse krank sein. Deshalb werden bei Beschwerden auch weitere Untersuchungen angeordnet.

 

 Auf medizinischen Schaubildern wirkt die Schilddrüse komplizierter als der U-Bahn-Plan von Tokio. Ihre Aufgabe ist, die Hormone T4 und T3 zu produzieren. Das gelingt nur, wenn dem Körper genügend Jod zur Verfügung steht. Den wichtigen Baustein kann der Körper nicht selbst herstellen. Nimmt ein Mensch über die Nahrung nicht genug Jod zu sich, produziert die Schilddrüse eine zu geringe Menge an Schilddrüsenhormonen. Die Hypophyse versucht, das Organ zur Mehrarbeit anzutreiben. Wenn aber der Schilddrüse zu wenig Jod zur Verfügung steht, bleibt ihr nur eine Reaktion: Sie vergrößert sich, um das dürftig vorhandene Jod optimal auszunutzen und entwickelt Knoten. Die Struma, die medizinische Bezeichnung für einen Kropf, ist also weit mehr als ein äußerer Makel.

Bei zu wenig Jod wird eine Kaulquappe nie zu einem Frosch

Jod ist für die Entwicklung von Lebewesen wichtig, das zeigen beispielsweise Untersuchungen an Kaulquappen. Werden diese nicht ausreichend mit Jod versorgt, bleiben sie im Kaulquappenstadium stecken und verwandeln sich nie in Frösche. Eine ausreichende Versorgung mit Jod ist aber nicht nur für die Entwicklung von Lebewesen wichtig. Seit Jahren werden deshalb unsere Lebensmittel zusätzlich mit Jod angereichert. "Hierzulande haben wir durch diese Anreicherung der Lebensmittel eine fast ausreichende Jodversorgung", sagt Oswald Ploner. Das habe auch zu einem messbaren Rückgang von Kröpfen geführt. Wer täglich seine verordnete Jodtablette schluckt, muss sich übrigens keine Sorgen wegen einer Überversorgung machen. Die Jodierung der Lebensmittel ist zu gering, um einen negativen Einfluss auf eine Schilddrüsentherapie zu nehmen. Aufpassen müssen allerdings Patienten mit Jodindikation, die für eine Röntgenuntersuchung ein Kontrastmittel gespritzt bekommen. Diese Kontrastmittel enthalten viel Jod. Auch in Herzmedikamenten kann der Stoff in einer höheren Dosis enthalten sein.

Schilddrüsenerkrankungen gibt es verschiedene: Bei einer Unterfunktion bildet das Organ zu wenig oder gar keine Hormone. Diese Schwäche kann angeboren sein oder sich erst später ausbilden. Bei einer Überfunktion schüttet die Schilddrüse zu große Mengen der Hormone T4 und T3 aus. "Für den Organismus ist das, als ob der Mensch Tag und Nacht einen Dauerlauf macht. Das zehrt an den Reserven", sagt Oswald Ploner. Tückisch ist es außerdem, wenn Erkrankungen wie diese bei älteren Patienten auftauchen, weil Symptome wie Müdigkeit, Herzstolpern und Ähnliches schnell als typische Alterserscheinungen oder als beginnende Demenz abgetan werden. Die häufigste Schilddrüsenerkrankung ist die Hashimoto-Thyreoiditis. Ursache ist eine Fehlsteuerung im Abwehrsystem, das irrtümlich das Gewebe der Schilddrüse als fremd erkennt und es deshalb angreift und schädigt - die Schilddrüse zerstört sich quasi selbst.

Selbst wenn die Laborwerte normal sind, kann die Schilddrüse krank sein

Eine Schilddrüsenerkrankung lässt sich über das Blut diagnostizieren. Dafür werden im Labor die Hormone T3 (Trijodthyroxin) und T4 (Thyroxin) sowie auch der TSH-Wert bestimmt. Dabei handelt es sich um ein Hormon aus der Hirnanhangdrüse (Hypophyse), das die Bildung und Ausschüttung der Schilddrüsenhormone steuert und reguliert. "Laborwerte sind aber nur die halbe Wahrheit", sagt Oswald Ploner. Selbst wenn die Laborwerte normal sind, kann die Schilddrüse krank sein. Deshalb werden bei Beschwerden auch weitere Untersuchungen angeordnet.

 Auf medizinischen Schaubildern wirkt die Schilddrüse komplizierter als der U-Bahn-Plan von Tokio. Ihre Aufgabe ist, die Hormone T4 und T3 zu produzieren. Das gelingt nur, wenn dem Körper genügend Jod zur Verfügung steht. Den wichtigen Baustein kann der Körper nicht selbst herstellen. Nimmt ein Mensch über die Nahrung nicht genug Jod zu sich, produziert die Schilddrüse eine zu geringe Menge an Schilddrüsenhormonen. Die Hypophyse versucht, das Organ zur Mehrarbeit anzutreiben. Wenn aber der Schilddrüse zu wenig Jod zur Verfügung steht, bleibt ihr nur eine Reaktion: Sie vergrößert sich, um das dürftig vorhandene Jod optimal auszunutzen und entwickelt Knoten. Die Struma, die medizinische Bezeichnung für einen Kropf, ist also weit mehr als ein äußerer Makel.

Bei zu wenig Jod wird eine Kaulquappe nie zu einem Frosch

Jod ist für die Entwicklung von Lebewesen wichtig, das zeigen beispielsweise Untersuchungen an Kaulquappen. Werden diese nicht ausreichend mit Jod versorgt, bleiben sie im Kaulquappenstadium stecken und verwandeln sich nie in Frösche. Eine ausreichende Versorgung mit Jod ist aber nicht nur für die Entwicklung von Lebewesen wichtig. Seit Jahren werden deshalb unsere Lebensmittel zusätzlich mit Jod angereichert. "Hierzulande haben wir durch diese Anreicherung der Lebensmittel eine fast ausreichende Jodversorgung", sagt Oswald Ploner. Das habe auch zu einem messbaren Rückgang von Kröpfen geführt. Wer täglich seine verordnete Jodtablette schluckt, muss sich übrigens keine Sorgen wegen einer Überversorgung machen. Die Jodierung der Lebensmittel ist zu gering, um einen negativen Einfluss auf eine Schilddrüsentherapie zu nehmen. Aufpassen müssen allerdings Patienten mit Jodindikation, die für eine Röntgenuntersuchung ein Kontrastmittel gespritzt bekommen. Diese Kontrastmittel enthalten viel Jod. Auch in Herzmedikamenten kann der Stoff in einer höheren Dosis enthalten sein.

Schilddrüsenerkrankungen gibt es verschiedene: Bei einer Unterfunktion bildet das Organ zu wenig oder gar keine Hormone. Diese Schwäche kann angeboren sein oder sich erst später ausbilden. Bei einer Überfunktion schüttet die Schilddrüse zu große Mengen der Hormone T4 und T3 aus. "Für den Organismus ist das, als ob der Mensch Tag und Nacht einen Dauerlauf macht. Das zehrt an den Reserven", sagt Oswald Ploner. Tückisch ist es außerdem, wenn Erkrankungen wie diese bei älteren Patienten auftauchen, weil Symptome wie Müdigkeit, Herzstolpern und Ähnliches schnell als typische Alterserscheinungen oder als beginnende Demenz abgetan werden. Die häufigste Schilddrüsenerkrankung ist die Hashimoto-Thyreoiditis. Ursache ist eine Fehlsteuerung im Abwehrsystem, das irrtümlich das Gewebe der Schilddrüse als fremd erkennt und es deshalb angreift und schädigt - die Schilddrüse zerstört sich quasi selbst.

Wer an einer Schilddrüsenerkrankung leidet, muss oft dauerhaft Medikamente einnehmen. Durch die Tabletten werden 80 Prozent der zugeführten Stoffe vom Körper aufgenommen. Allerdings klappt das nur, wenn keine Fehler bei der Anwendung gemacht werden. Schilddrüsentabletten müssen eine halbe Stunde vor dem Frühstück, am besten mit Leitungswasser, eingenommen werden. Dann wirken sie auch.

Tipps und Adressen

Diagnose

Patienten können mit einer Schilddrüsenerkrankung ohne weit reichende Einschränkungen leben, wenn sie gut therapiert wird. Experten auf dem Gebiet sind Endokrinologen. In Stuttgart haben sich einige Ärzte mit diesem Schwerpunkt niedergelassen.

Beratungstelefon

Im Schilddrüsenzentrum des Diakonie-Klinikums Stuttgart gibt es ein Beratungstelefon zu Schilddrüsenerkrankungen. Telefon: 0711/991-3250.

Selbsthilfe

Eine Anlaufstelle ist der Dachverband der Selbsthilfegruppen für Schilddrüsenkranke und Angehörige. Für Kinder mit einer Schilddrüsenerkrankung und betroffene Eltern gibt es den Schilddrüsenbundesverband Die Schmetterlinge e.V. Je nach Region stehen Ansprechpartner bereit.