Stuhltransplantationen – sogenannte Fäkale Mikrobio-Transplantationen – sollen gegen manche Darminfektionen helfen, weltweit wird daran geforscht. In den USA ist nun ein Patient bei einer klinischen Studie gestorben.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

New York - In den USA ist ein Patient bei einer klinischen Studie nach einer Stuhltransplantation – die sogenannte Fäkale Mikrobio-Transplantation oder Transfer, FMT (englisch: Fecal Microbiota Transplantation) – an einer Infektion mit einem multiresistenten Bakterium gestorben. Ein zweiter Patient sei erkrankt, teilte die US-Arzneimittelbehörde FDA mit.

 

Die Stuhlprobe des Spenders sei zuvor nicht auf diese Bakterien hin untersucht worden, hieß es. Weitere Details gab die FDA zunächst nicht bekannt.

Hohe Sicherheitsanforderungen in Deutschland

Zahlreiche ähnliche Studien würden nun solange unterbrochen, bis die Beteiligten nachweisen könnten, dass die Proben ausreichend untersucht würden, sagte Peter Marks von der FDA der „New York Times“.

In Deutschland seien die Sicherheitsanforderungen bei solchen Studien bereits „sehr hoch“, sagte Maria Vehreschild von der Universität Köln. Sie sei deshalb „zuversichtlich“, dass solche Komplikationen in Deutschland vermieden werden könnten.

Bei Stuhltransplantationen wird speziell aufbereiteter Kot aus dem Darm eines Spenders mittels Endoskopie oder Kapseln in den eines Patienten verpflanzt, damit dieser eine gesunde Darmflora bekommt.

Diese spezielle Therapie ist – wie andere US-Studien belegen – etwa bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen oder Adipositas indiziert.

Nach einer amerikanischen Studie legen Fallberichte nahe, dass der Erfolg der Therapie mit per Einlauf oder Darmspiegelung appliziertem Stuhl bei 92 Prozent liegt.