Mehr als zwei Jahre haben sie sich nicht blicken lassen: Doch nun zeigen sich Harry und Meghan erstmals nach ihrem Bruch mit der britischen Krone wieder gemeinsam in der europäischen Öffentlichkeit - und sparen nicht mit großen Emotionen.

Feuchte Augen, verliebtes Lächeln und dann - ein Kuss. Auf offener Bühne vor versammeltem Publikum, millionenfach wiederholt auf den Displays der Welt, macht Herzogin Meghan ihrem „unglaublichen Ehemann“ Harry eine Liebeserklärung. Es folgt: der Kuss, ein „Thank you, my love“, und wenige Minuten später hat der Prinz sein Herzensprojekt - die Invictus Games für kriegsversehrte Soldaten in Den Haag - auch schon offiziell eröffnet. Filmreifer hätte die erste gemeinsame Rückkehr nach Europa von Harry und Meghan nach ihrem Abschied über den Atlantik kaum sein können.

 

Tatsächlich soll sie das auch sein, denn: Netflix sieht alles. Das Paar hat am Osterwochenende in den Niederlanden ein Kamerateam dabei, das Material für eine Dokumentation sammelt. Nach ihrem Abschied vom britischen Königshaus vor zwei Jahren wollen und müssen Harry (37) und Meghan (40) finanziell unabhängig von der Krone leben und haben einen millionenschweren Vertrag mit dem Streamingriesen abgeschlossen.

Händchenhaltend im Publikum

Das Team ist dabei, als das Paar sich mit ukrainischen Teilnehmerinnen und Teilnehmern austauscht, die mit einer Sondergenehmigung von Präsident Wolodymyr Selenskyj angereist sind. Eine Drohne schwebt über dem Zuiderpark in Den Haag, als Harry und Meghan am Ostersonntag im Freizeitlook Händchen halten und von den Rängen aus die kriegsversehrten Athleten anfeuern.

Die paralympischen Wettbewerbe, zu denen nach zweifacher Verschiebung wegen der Pandemie nun 500 Veteraninnen und Veteranen aus 20 Ländern anreisten, gelten als Herzensangelegenheit von Harry. Der Prinz rief die Invictus Games einst ins Leben, erstmals fanden sie 2014 in London statt. „Eure Handlungen zeigen, dass das Unmögliche möglich ist. Eure Geschichten inspirieren Menschen dazu, an sich selbst zu glauben“, sagt Harry bei der Eröffnungszeremonie zu den Teilnehmern.

Harry fühlte sich beim Militär sehr wohl

Der britisch-südafrikanische Veteran Jaco van Gaas, der Harry seit Jahren kennt, sagt im Gespräch mit der Nachrichtenagentur PA: „Invictus ist praktisch seine Familie. Er ist zurück unter seinen Leuten, er ist zurück in einem Umfeld, das ihm wichtig ist und das sich natürlich für ihn anfühlt.“

Dass er nach dem Bruch mit dem Königshaus seine militärischen Titel abgeben musste, soll Harry besonders geschmerzt haben. Nach seinem Dienst in Afghanistan hatte er einmal zugegeben, sich als „Captain Wales“ wohler zu fühlen als als Prinz. „Beim Militär ist es leicht zu vergessen, wer ich bin“, sagte der Royal damals.

Auftritt der Royals erinnert an vergangene Zeiten

Genauso wie die Invictus Games in Harry alte Erinnerungen wach rufen dürften, erinnert auch der Auftritt der Royals an Zeiten, in denen man in London noch große Hoffnungen mit dem Paar verband und Meghan noch mit der „Königin der Herzen“ Diana verglichen wurde. Eine Athletin schwärmt, wie freundlich sie sei und wie gut man mit Harry lachen könne. Fast lässt sich vergessen, dass diese Zwei keine arbeitenden Royals mehr sind und schon gar nicht im Dienste der Krone unterwegs.

Zweifellos sind sie zurück: Das Traumpaar, zu dem fast jeder eine Meinung hat - oftmals keine ausschließlich positive - und das mit seiner zur Schau gestellten makellosen Lässigkeit dann doch so sehr fasziniert, dass keine Kamera im Umkreis ablassen kann.

Auch der britische Boulevard - über die Jahre zum Erzfeind des Paares geworden - lässt nicht lange auf sich warten. Das Paar könnte sogar soweit gehen, den unangekündigten Kurzbesuch bei der Queen am Gründonnerstag zu Netflix-Stoff zu machen, spekuliert die „Daily Mail“. In der „Sun“ warnt unterdessen eine wie üblich anonyme Insider-Quelle, Harry und Meghan könnten mit ihrem „Zirkus“ das 70-jährige Thronjubiläum von Queen Elizabeth II. überschatten. Was, wenn Netflix auch bei den Feiern Anfang Juni dabei wäre? Tatsächlich ist bislang nicht einmal bestätigt, ob Harry und Meghan selbst zu den Feierlichkeiten erneut über den Atlantik reisen werden.