Ich geb’s ganz offen zu: Ich bin nach acht Tagen ausgestiegen und hab‘ den Rest des Dschungelcamps in unserer Kolumne verfolgt. Hat mir völlig gereicht. Das liegt sicher nicht daran, dass ich stattdessen kulturell höher stehenden Tätigkeiten nachgegangen bin. Der neue John Irving liegt immer noch angelesen auf meinem Nachttisch, ich bin auch nicht in Richtung „Arte“ abgewandert. Eigentlich habe ich ein Herz für ironisch verbrämtes Schrott-TV.

 

Aber wenn’s mich langweilt, bin ich weg. Wer hätte gedacht, dass man Nervziegen wie Sarah Knappik, Lästermäulern wie Carlo Thränhardt und Fake-Liebespaaren wie Indira und Jay Khan nachtrauern würde – aber genau so ist’s mir ergangen. Den immer ekligeren Dschungelprüfungen kann ich als jahrelanges Kantinenopfer ohnehin wenig abgewinnen.

Trotzdem bin ich dank des Dschungelcamps einen wichtigen persönlichen Schritt weitergekommen: ich hatte endlich die Zeit, ein paar Folgen von „Der letzte Bulle“ zu gucken und die anderthalb Staffeln „Big Bang Theory“ nachzuholen, die mir bis zum Start der sechsten Staffel (ab Montag auf dem Pro 7) noch gefehlt haben.

Tobias Köhler