Wir vertrauen ihnen blind, sie sind immer zur Stelle: Freundinnen und Freunde sind essenziell für unser Leben. Im Gespräch mit einem Paartherapeuten gehen wir der Frage nach, ob Freundschaften vielleicht sogar Partnerschaften ersetzen können.
„Eigentlich sollten WIR gemeinsam Kinder bekommen!“ Dieser Satz zwischen Freund:innen klingt im ersten Moment lapidar dahergesagt, doch dahinter steckt viel mehr. Denn denkt man einen Moment länger darüber nach, stellt sich wirklich die Frage: Warum nicht? Immerhin birgt eine platonische Freundschaft oft weniger Auf und Ab, keine Eifersüchteleien oder sexuelle Spannungen, dafür viel Vertrauen, Offenheit und Zuneigung füreinander. Luis Kimyon ist Heilpraktiker für Psychotherapie und Paartherapie, hat seit 2011 seine eigene Praxis in Stuttgart. Sein Hauptschwerpunkt liegt jedoch seit einiger Zeit auf den Paaren. „Das ist ein sehr spannender Themenbereich, weil Beziehung auch immer Veränderung bedeutet. Alle zehn Jahre krempelt sich das Thema komplett um und wir sollten deswegen verstehen, was Beziehung eigentlich bedeutet“, stellt er fest. „Es ist wichtig, sich selbst und den anderen kennenzulernen und sich gegenseitig mitzuteilen, wo die eigenen Werte und Bedürfnisse liegen. Das müssen wir auch immer wieder abklopfen, um uns nicht zu verlieren.“