Das Wizemann erweitet sein Angebot an Flächen für Privat- und Industrieevents in Stuttgart. Damit möchte es auch einen Ausgleich für das Club-Sterben im Kessel liefern.

Stuttgart - Ob ein Konzert von Alphaville, eine Live-Sexpodcast-Veranstaltung oder die Preisverleihung zum „Stuttgarter des Jahres“: Das Wizemann mit Industrie-Ambienteam Pragsattel ist ordentlich gebucht für Veranstaltungen jeglicher Art. Nach der kürzlich vorgestellten Bilanz besuchten im vergangenen Jahr in Summe knapp 150.000 Menschen die 237 Privat- und Industrieevents im Wizemann.

 

Betrieben wird das Wizemann von der STR Kultur- und Betriebs GmbH. Geschäftsführer Matthias Mettmann zeigt sich in der vorgestellten Bilanz zufrieden mit den Besuchszahlen: „Wir sind sehr dankbar, dass unser Haus schon im vierten Jahr so gut von Veranstaltern und Publikum angenommen wurde.“

„Refugium“ soll zum „Studio“ werden

Nun möchten die Betreiber der Eventlocation ihr Konzept weiter ausbauen und ihre Räumlichkeiten noch in diesem Jahr um zwei zusätzliche Flächen erweitern. Dazu gehört das Refugium mit angeschlossener Gartenterasse. Dieses gehörte bislang zu der Catering-Fima p.events. Die 400 Quadratmeter große Refugium wurde dabei hauptsächlich für Privatfeiern wie zum Beispiel Hochzeiten genutzt, erklärt Hannah Japes, Betriebsleitung der STR Kultur- und Betriebs GmbH.

Der Mietvertrag des Refugium mit p.events läuft noch bis Ende Junde und wird bis dahin noch parallel zum Wizemann vom alten Pächter mitgenutzt. Anschließend wird es dann voll und ganz dem Wizemann zur Verfügung stehen. Im Zuge dessen wird das Refugium zum Studio umgetauft.

Zuvor wurde es vom Wizemann bereits für kleinere Tagungen mit zu 200 Teilnehmern genutzt oder es wurde mitbespielt, wenn die vorhandenen Räume bei größeren Veranstaltungen nicht reichten.

Wizemann schließt „Atelier“ an

Ab April will das Wizemann zudem das so genannte Atelier ans Wizemann anschließen. Darin befanden sich bislang Büros von Innenarchitekten, so Japes. „Wir haben gemerkt, dass es Interesse für kleinere Veranstaltungen gibt“, sagt sie gegenüber unserer Zeitung. Das helle Atelier mit seperatem Foyer und Toiletten soll nun diesen Bedarf decken. Es befindet sich im Hautgebäude überhalb von der Konzterthalle des Wizemann.

Die STR Kultur- und Betriebs GmbH sichert sich dadurch 160 zusätzliche Quadratmeter, die mehr Platz für Veranstaltungen, wie beispielsweise Tagungen oder Workshops bieten sollen. „Veranstaltungen für Gruppen unter 50 Leuten konnte man in den bisherigen Räumen nicht abbilden“, sagt Mettmann. Dies soll nun mit dem Atelier möglich werden. Dazu soll es auch optisch ein wenig an den Stil des Wizemann angepasst werden. Mit einem neuen Anstrich, Renovierungsarbeiten an den sanitären Anlagen und neuer Dekoration soll der Bereich aufgehübscht werden.

Auch bei diesen Räumen ist es Mettmann wichtig, die „nötige Balance aus Kultur- und Industrieveranstaltungen beizubehalten.” Beide Räume befinden sich auf dem Wizemann-Areal und sind über die Quellenstraße zu erreichen.

„Wir leben von der Flexibilität bei uns im Haus“

Bereits im Jahr 2015 hatte die Eventlocation ihre Räumlichkeiten erweitert. In den alten Räumen des Clubs Zapata werden seit dem in der Halle für bis zu 1.300 Besucher unter anderem Konzerte, Theater-Veranstaltungen, Kongresse oder auch Messen veranstaltet. In den modernisierten Industriehallen befindet sich außerdem das ans Wizemann angeschlossene Restaurant Happen.

Durch die neuen Räume soll im bestehenden Club und in der Halle des Wizemann mehr Kapazität für Konzerte in Stuttgart ermöglicht werden. „Wir leben von der Flexibilität bei uns im Haus. Das war der nächste logische Schritt.“ Durch die neuen Räume möchte das Wizemann dieses Konzept noch intensiver umsetzen. Zudem würden die möglichen Spielflächen für Konzerte in Stuttgart immer kleiner, so Matthias Mettmann. Mit den neuen Räumen möchte das Wizemann auch die drohende Schließung des Keller Klubs kompensieren.