Die Stadt Bietigheim-Bissingen hat gemeinsam mit einem Projektentwickler das Grundstück des insolventen Bodenbelagherstellers Armstrong DLW gekauft. Langfristig soll dort, unweit des Bahnhofs, mehr Platz für Gewerbe entstehen.

Bietigheim-Bissingen – Die Stadt Bietigheim-Bissingen und die Bauträgergesellschaft Oswa haben das Areal des insolventen Bodenbelagherstellers Armstrong DLW unweit des Bahnhofs gekauft. Das rund 85 000 Quadratmeter große Grundstück an der Stuttgarter Straße ist bebaut mit dem Verwaltungsgebäude der DLW und mehreren Hallen – alle Gebäude dort sind vermietet, unter anderem an Firmen wie Bosch oder Porsche. Wie die Stadt mitteilt, sollen die Miet- und Pachtverträge unangetastet bleiben und gegebenenfalls verlängert werden. Bei dem Kauf der Flächen sei es der Stadt vordringlich darum gegangen, nach der Insolvenz der DLW „diese Flächen für die Firmen zu sichern“, betont der Oberbürgermeister Jürgen Kessing.

 

Gleichwohl verfolgt die Verwaltung mit diesem Schritt auch andere, weitergehende Ziele. „Wir haben jetzt einen Fuß in der Tür und werden mitbestimmen können, was langfristig dort passieren soll“, sagt Kessing. Seit mehreren Jahren steht an dieser Stelle eine städtebauliche Neuordnung im Raum. 2012 wurden Pläne vorgestellt, die Bundesstraße zu verlegen, um mehr Platz für Gewerbe zu schaffen, denn daran mangelt es in Bietigheim-Bissingen. Der Haken daran ist, dass den Umbau der B 27 der Bund bezahlen müsste, der daran momentan kein Interesse hat. „Auf absehbare Zeit“ bestehe daher keine Chance, dieses Vorhaben umzusetzen, sagt Kessing. „Denn das kann keiner finanzieren.“

Das Areal soll städtebaulich neu geordnet werden

Grundsätzlich allerdings hält die Stadt an dem Plan fest, das Areal irgendwann weiterzuentwickeln und neu zu ordnen – auch wenn bis dahin vermutlich mindestens mehr als zehn Jahr verstreichen werden. Die Stadt wollte die Flächen ursprünglich allein erwerben, beschloss aber nach einem harten Bieterkampf, gemeinsame Sache mit Oswa zu machen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Rentieren soll sich der Kauf auch dadurch, dass die Stadt nun einen erheblichen Teil der Mieten kassieren wird.