Die Besucher der neuen Bibliothek finden nicht nicht nur Bücher in den Regalen. Auch Musikfreunde und Nachwuchsproduzenten kommen auf ihre Kosten.

Psychologie und Partnerschaft: Eva-Maria Manz (ema)

Stuttgart - Verborgene Schätze sichtbar machen wollen die Mitarbeiter der Musikabteilung in der Stuttgarter Stadtbibliothek nach dem Umzug ins neue Domizil. Bisher war die Musikbibliothek außerhalb des Wilhelmspalais untergebracht - künftig ist sie im ersten Stock des neuen Gebäudes am Mailänder Platz zu finden.

 

Sie bietet mehr Platz und ist auch wieder voll integriert in den Gesamtkomplex des Hauses. "Jetzt hoffen wir, dass noch mehr Besucher als bisher zufällig bei uns reinstolpern", sagt Beate Straka, die Leiterin der Musikbibliothek.

Die Musikbibliothek sei schließlich die größte öffentliche ihrer Art in Baden-Württemberg. "Wir haben ein großes Einzugsgebiet, Besucher kommen manchmal extra aus Konstanz oder Freiburg", sagt Straka. Im neuen Gebäude habe man nun endlich den Platz dafür, vieles sichtbar zu machen, was bisher im Verborgenen mehr oder weniger unentdeckt geblieben sei: Insgesamt sind das rund 100.000 Medien, darunter 34.000 CDs und 45.000 Notenblätter.

Musik und Geschichte kindgerecht erleben

Die künftige Musikbibliothek unterteilt sich in mehrere Themenbereiche, erklärt Beate Straka: "Wir haben zum einen die Abteilung ,Musik für Kinder', hier gibt es CD-Hörspiele für Kinder, Detektivgeschichten zur Musikgeschichte und viele Noten.

Das ist alles kindgerecht aufbereitet, in bunten Farben, groß gedruckt - nicht so schwarz-weiß, wie mancher das noch aus seiner Kindheit kennt." Auch eine Abteilung der "Jungen Bibliothek" gibt es im Musikbereich. Hier können Jugendliche Informationen zu schulrelevanten Themen finden, beispielsweise als Vorbereitung auf Referate.

Im neuen Klangstudio - einem kleinen abgeschlossenen Raum im ersten Stock - können die Besucher selbst Erfahrungen mit Musik und ihrer Geschichte sammeln. "Wir möchten hier zeigen, wie sich die Aufnahmetechnik entwickelt hat, vom Schallplattenspieler bis zum MP3-Player", sagt Beate Straka.

Im Klangstudio steht auch ein Keyboard mit Kompositionssoftware. Eine weitere Besonderheit in der Musikbibliothek ist ein Studiolo, ein kleiner Arbeitsplatz, wie er auf allen Ebenen der neuen Bibliothek zu finden ist.

Musikbibliothek bietet vielseitige Schwerpunkte

Das Musik-Studiolo ist eine Präsenzbibliothek, die Werke aus zwei verschiedenen Bereichen ausstellt. "Zum einen haben wir das Thema ,Musikregion Stuttgart', zum anderen die Ausstellung zur jeweils aktuellen Spielzeit der Stuttgarter Oper", erklärt Beate Straka.

Im Regalbereich "Musikregion" wolle man künftig CDs und Prospekte von Ensembles, Chören, Bands und Interpreten aus der Landeshauptstadt und ihrer Umgebung zur Verfügung stellen. Außerdem würden dort Bücher, die das regionale Geschehen in der Musikregion widerspiegeln, zu finden sein, beispielsweise Jubiläumsschriften der Liederhalle.

Die Freunde der Stuttgarter Oper finden in der Musikbibliothek künftig noch mehr Informationen: Präsentiert wird Material zur aktuellen Spielzeit - zu allen Premieren werden CDs, DVDs, Klavierauszüge und Notenmaterial ausgestellt. Und wer mehr über die Komponisten wissen will, wird in Biografien fündig.