Stuttgart - Das Landschaftsparkprojekt des Verbands Region Stuttgart gilt als Erfolgsmodell. Seit 2005 wurden gemeinsam mit den Kommunen mehr als 250 Projekte umgesetzt und dafür gemeinsam mehr als 45 Millionen Euro investiert. Mit dem Programm soll die Landschaft aufgewertet und die Natur besser erlebbar gemacht werden – mit attraktiven Erholungsorten und ökologisch wertvollen Naturräumen wie Erlebnispfaden, Aussichtspunkten, Sitz- und Spielgelegenheiten sowie Terrassen an Flussufern.
Dieses landesweit einmalige Netz an grüner Infrastruktur soll nun noch mehr als Ganzes in den Blickpunkt gerückt werden. Auf Antrag der CDU/ÖDP-Fraktion stellte der Verband Möglichkeiten für eine bessere Vermarktung vor, die in der Sitzung des Planungsausschusses der Regionalversammlung von allen Fraktionen gutgeheißen wurden. Mancher Erholungssuchender, Spaziergänger, Wanderer und Radfahrer wird sie am Wegesrand entdeckt haben – die geschwungenen Stelen, mit denen die Landschaftsparkprojekte markiert sind und die inhaltliche und finanzielle Mitwirkung der Region ziemlich zurückhaltend dokumentiert wird. Dabei soll es nicht bleiben.
Exkursionen mit Bürgerinnen und Bürgern
Christine Baumgärtner vom Verband Region Stuttgart, die das Programm mit großem Engagement betreut, kündigte an, dass man „mehr Informationen geben und die Kommunikation verbessern“ will. Dazu sollen die Freizeitkarte der Region überarbeitet, der Online-Auftritt modernisiert und die Projekte mit touristischen Portalen der Regio Stuttgart Marketing- und Tourismus GmbH und des VVS verlinkt werden. Dazu wird es ein eigenes Logo geben, das den Stelen nachempfunden ist. Gedacht ist auch an Themenveranstaltungen, die sich alle zwei Jahre an die Bevölkerung und Planer richten. Auf Exkursionen und Spaziergängen mit Bürgerinnen und Bürgern sollen die Besonderheiten der Projekte vorgestellt werden.
Ein erster Versuch, der in diesem Frühjahr mit Regionalpräsident Thomas Bopp in Allmersbach im Tal (Rems-Murr-Kreis) starten sollte, musste coronabedingt gestrichen werden. In Planung ist auch ein spezieller Reiseführer zu den Landschaftsparkprojekten und eine filmische Präsentation mit Drohnenaufnahmen. Enger zusammenarbeiten will man bei der Vermarktung auch mit Landwirten, Obst- und Weinbaubetrieben, die viel zum Erhalt der Kulturlandschaft beitragen.
In diesem Jahr mehr Vorschläge?
Finanziert wird das aus Restmitteln von mehr als 500 000 Euro aus den Fördertöpfen der vergangenen Jahre, die nicht vollständig ausgeschöpft wurden. Für die Landschaftsparkprojekte stehen 1,5 Millionen Euro pro Jahr zu Verfügung, in den Jahren 2019 und 2020 wurden von den Kommunen aber nicht genügend Projekte vorgeschlagen. „Das ändert sich wieder“, sagte Baumgärtner, „in diesem Jahr haben wir eine sehr große Nachfrage“.
Eigentlich ist das Landschaftsparkprojekt ein Wettbewerbsverfahren, es sollten also mehr Vorschläge eingehen als finanziert werden. Darauf setzt auch der regionale Planungschef Thomas Kiwitt. Gerade mit Blick auf den Klimaschutz sei das Programm wichtig, aber auch im Rahmen von Modellprojekten, die den Wald und den Neckar für Erholungssuchende attraktiver gestalten wollen. „Maßnahmen, die der Anpassung an den Klimawandel dienen, kommen auch der Naherholung zugute“, sagte er. Zudem könnten über den Landschaftspark auch andere attraktive Ziele als die üblichen Hotspots ins Bewusstsein gerückt werden und so dem Trend in Coronazeiten begegnen, dass manche Ausflugsziele in der Region überlaufen sind.