Die Stadt Crailsheim hat nach mehreren Corona-Ausbrüchen bundesweit zu einem Corona-Hotspot entwickelt. Aktuell liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 472.

Crailsheim - Nach Corona-Ausbrüchen in einer Flüchtlings- und Obdachlosenunterkunft, in zwei Kindergärten sowie in mehreren Betrieben ist die Stadt Crailsheim zu einem der bundesweiten Hotspots geworden. Nach Angaben des Landkreises Schwäbisch Hall stieg die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadt bis zum Mittwoch auf den Wert von 472 neu gemeldeten Fällen in den vergangenen sieben Tagen pro 100 000 Einwohner. Innerhalb von sechs Tagen hat sich der Wert in der Kommune somit mehr als verdoppelt.

 

Schulen öffnen erst im April

Als Konsequenz wird die Stadt die Grundschulen und die Klassen 5 und 6 nicht wie landesweit geplant am kommenden Montag (15. März), sondern frühestens nach den Osterferien ab dem 12. April öffnen, wie ein Sprecher am Donnerstag auf Anfrage sagte. Oberbürgermeister Christoph Grimmer hatte zuvor bereits zur Umsicht appelliert. „Nur wenn jeder seinen Beitrag leistet, Kontakte reduziert, Hygieneregeln beachtet und nach wie vor Abstand hält, können wir den Wert wieder in den Griff bekommen“, schrieb er auf seinem Facebook-Konto.

Landesweite Inzidenz liegt bei 62,7

Der Oberbürgermeister hatte am Dienstag als Privatperson auch eine Petition in Gang gesetzt mit dem Ziel, eine landesweite statt regionale Corona-Inzidenz zur Grundlage für Ladenöffnungen zu machen. Sonst werde „das Land zum Flickenteppich“, heißt es in den Details zur Petition, die bis zum Donnerstag 1418 Befürworter zählte.

Landesweit lag die Inzidenz zuletzt bei 62,7 (Stand Mittwoch, 16.00 Uhr). Vor allem durch die Entwicklung in Crailsheim, aber auch durch die Lagen im ebenfalls stark belasteten Blaufelden (283,8) und Stimpfach (290,5) liegt der Landkreis Schwäbisch Hall bei diesem Wert in ganz Baden-Württemberg mit Abstand an der Spitze.