Vor der Küste von Tunesien ist ein Boot mit Flüchtlingen untergegangenen. Ein Fischerboot konnte einige der Schiffbrüchigen retten. Doch es werden zahlreiche Tote befürchtet.

Tunis - Beim Untergang eines Flüchtlingsbootes im Mittelmeer vor der tunesischen Küste sind mindestens drei Menschen ertrunken, Dutzende weitere wurden nach Angaben der tunesischen Behörden vermisst. Das Unglück ereignete sich in internationalen Gewässern, wie das Verteidigungsministerium in Tunis am Freitag mitteilte. Ein Fischerboot habe 16 Schiffbrüchige retten können, sagte ein Ministeriumssprecher der Nachrichtenagentur AFP.

 

Insgesamt hätten sich nach Angaben der Überlebenden 60 bis 70 afrikanische Flüchtlinge auf dem Boot befunden, das am Donnerstag von der libyschen Stadt Suara aus aufgebrochen war, sagte der Sprecher.

Immer wieder ertrinken zahlreiche Flüchtlinge im Mittelmeer beim Untergang ihrer oft nicht seetüchtigen Boote, die meisten beim Versuch der Überfahrt von Libyen in die EU. Das UN-Flüchtlingskommissariat UNHCR ging im Januar von durchschnittlich sechs Toten pro Tag aus. Insgesamt mindestens 2275 Tote waren es demnach im vergangenen Jahr, hunderte weitere in diesem Jahr. Es wird vermutet, dass viele weitere Bootsunglücke nicht bekannt wurden.