Handwerk und IHK halten nichts davon, zusätzlich zum Meister den Titel „Junior Professional“ einzuführen. Sie befürchten eine Herabwürdigung ihres Berufsstandes. Nicht ganz zu unrecht, meint Ulrich Schreyer.

Wirtschaft: Ulrich Schreyer (ey)

Stuttgart - Schon als in der akademischen Welt das Diplom abgeschafft und durch den Master ersetzt wurde, gab es heftige Auseinandersetzungen. Dieser Streit scheint sich nun auf der Ebene der beruflichen Weiterbildung zu wiederholen. Dass Titel auch im Ausland verstanden werden müssen, war das wichtigste Argument der Diplom-Gegner – ein Argument, das sicher richtig ist. Ähnlich verhält es sich auch, wenn nun zusätzlich zu Begriffen wie „Meister“ auch Bezeichnungen wie „Bachelor Professional“ oder „Master Professional“ eingeführt werden sollen. Handwerker haben zwar weniger im Ausland zu tun, für Industriemeister aber sind Auslandseinsätze keineswegs unnötig. Selbst viele Mittelständler haben Fabriken in China oder sonst irgendwo unter fremden Sternen – da ist es schon richtig, wenn sie im Reisegepäck einen Titel mit sich führen können, der auch ihren ausländischen Kollegen etwas sagt.