VfB-Meisterspieler Ludovic Magnin trainiert in der Schweiz den FC Lausanne-Sport. Am vergangenen Sonntag platzte dem Coach gegen Basel an der Seitenlinie die Hutschnur.

Ob Thomas Schaaf, Giovanni Trapattoni, Armin Veh oder Ottmar Hitzfeld: Ludovic Magnin hat in seiner Spielerkarriere unter zahlreichen erfolgreichen Trainern gespielt. Insofern überrascht es wenig, dass der VfB-Meisterspieler von 2007 nach seiner aktiven Karriere eine Trainerkarriere begonnen hat.

 

Während die vier obengenannten Trainer während ihrer Karriere aber größtenteils eher als ruhiger Vertreter galten, ist Magnin in der Schweiz auch für seine Emotionen bekannt. 2019 wurde er von der Neuen Züricher Zeitung gar als „Wutbürger des Schweizer Fußballs“ beschrieben. Passend dazu tobte Magnin am Sonntag beim Spiel seines FC Lausanne-Sport beim FC Basel an der Seitenlinie gegen eine Entscheidung des Schiedsrichterteams.

Was ist im Spiel zwischen dem FC Basel und dem FC Lausanne-Sport passiert?

Im St. Jakob-Park zu Basel war von Anfang an Feuer im Spiel. 20 Sekunden bevor der 20-fache Schweizer Meister durch Kevin Carlos in der vierten Minute in Führung ging, traf Basel-Angreifer Philip Otele Lausannes Olivier Custodio offenbar im Gesicht. Der Kapitän der Gäste blieb auf dem Rasen liegen, Schiedsrichter Fedayi San ließ weiterlaufen.

„Wenn der Ellbogen im Gesicht landet, dann gibts keinen Vorteil. Dann pfeift man ab und gibt Gelb“, beklagte Magnin. In einem Instagram-Video des übertragenden Senders „blue Sport“ ist außerdem zu sehen, wie Magnin am Spielfeldrand mit rotem Kopf die Schiedsrichterleistung als „katastrophal“ bezeichnet und lautstark die „Arroganz“ bemängelt.

Die Vorgeschichte

Im TV-Interview nach dem Spiel relativierte der Lausanne-Coach seine Aussagen teilweise: „Ich verstehe es absolut, wenn es Vorteil gibt. Aber ich dachte auch: Wenns einen Schlag ins Gesicht gibt, muss man sofort unterbrechen. So habe ich das zumindest gelernt. Vielleicht hat sich das geändert.“ Einen weiteren Spruch konnte sich der Ex-Stuttgarter aber nicht verkneifen: „Ich glaube, vom Schweizer Fußball gab´s zuletzt ein klares Statement. Wenn man als Trainer sagt, was man denkt, wird man gesperrt.“

Magnin dürfte sich auf die Aussagen von Winterthur-Trainer Uli Forte bezogen haben. Forte hatte nach dem Spiel gegen den FC Luzern die Schiedsrichterleistung kritisiert und wurde dafür für zwei Spiele gesperrt.

Die Trainerkarriere von Ludovic Magnin

Magnin schaffte beim FC Zürich 2018 nach fünf Jahren im Jugendbereich den Sprung zum Trainer der ersten Mannschaft. Zwar holte der 62-fache Schweizer Nationalspieler mit dem FCZ den Pokalsieg, doch nach einem Fehlstart trennte sich der Verein 2020 von seinem Ex-Spieler.

Nach einem kurzen Station bei SCR Altach in Österreich arbeitet Magnin seit 2022 als Trainer vom FC Lausanne-Sport. Dort schaffte er den Aufstieg und steht mit dem Team aktuell auf dem fünften Platz in der Super League. Zudem schien er seinen Ruf als „Schreihals“ hinter sich gelassen zu haben – zumindest bis zum vergangenen Sonntag.