Vier Mannschaften stehen beim Meisterturnier in München schon im Viertelfinale. Titel-Mitfavorit Ludwigsburg beeindruckt weiter. Frankfurt wahrt seine Playoff-Chance mit einer Energieleistung.

München - Die MHP Riesen Ludwigsburg polieren ihren Ruf als Geheimfavorit beim Meisterturnier der Basketballer weiter auf. Gegen den früheren Serienmeister Brose Bamberg setzten sie ihre Siegesserie in der Gruppenphase am Donnerstagabend in München fort. Das schon für das Playoff-Viertelfinale qualifizierte Team beherrschte die Bamberger im Audi Dome beim 103:74 (51:36) jederzeit nach Belieben. Es war Sieg Nummer drei im dritten Gruppenspiel der Riesen bei dem wegen der Corona-Pandemie ohne Zuschauer stattfindenden Turnier.

 

Fraport Frankfurt hatte zuvor mit einer Energieleistung im dritten Anlauf den ersten Sieg errungen. Die Hessen setzten sich in einer spannenden und sehr physischen Partie gegen Rasta Vechta mit 63:59 (31:34) durch und wahrten ihre Chance auf die Playoffs.

Thomas Wimbush II mit 20 Punkten bester Werfer

Neben Ludwigsburg haben Alba Berlin, ratiopharm Ulm und der deutsche Meister Bayern München das Viertelfinale bereits erreicht. Zwei-Meter-Mann Thomas Wimbush II war mit 20 Punkten bester Werfer beim Sieger. „Wir wollten ein Statement abgeben“, sagte Wimbush bei „Magentasport“. Elias Harris kam als bester Bamberger Schütze auf 16 Punkte. Bei ihrer zweiten Turnierniederlage waren die Oberfranken chancenlos und enttäuschten total. „Wir hatten keine Energie“, sagte Christian Sengfelder: „Der Druck ist auf jeden Fall jetzt da.“

Die Frankfurter mussten in der zweiten Hälfte ohne ihren Trainer Sebastian Gleim auskommen, der wegen zu heftigen Reklamierens Ende des zweiten Viertels den Innenraum der Halle verlassen musste. Nach dieser „Premiere“ in seiner Trainer-Laufbahn habe er die Partie im Liveticker verfolgt. „Ich habe sie trotzdem als sehr besonders erlebt“, sagte Gleim. Der Sieg fühle sich „wie eine Belohnung“ an.

Bester Frankfurter Werfer war der nachverpflichtete Yorman Polas Bartolo mit 16 Punkten. „Das war ein richtig hartes Spiel von beiden Seiten“, sagte der routinierte Deutsch-Kubaner. Bei Vechta, das wie Bamberg die zweite Niederlage einstecken musste, war der US-Amerikaner Trevis Simpson mit 19 Zählern der Topwerfer.

Frankfurt ohne Topscorer

Erst im zweiten Viertel gingen die Frankfurter ohne den angeschlagenen Topscorer Lamont Jones erstmals in Führung. Kurz vor der Pause verloren sie ihren emotional aufgeladenen Trainer Gleim nach zwei technischen Fouls. Der 35-Jährige hatte sich zu heftig nach einer missglückten Korbaktion des 17-jährige Ken Schoormann erregt.

Gleims Assistent Klaus Perwas übernahm - mit Erfolg. Gytis Masiulius entschied die ausgeglichene Partie mit einem Korberfolg aus der Nahdistanz und einem zusätzlichen Freiwurf, den er auch verwandelte. „Es war eine unglückliche Niederlage, meinte Vechtas Max DiLeo. Er sei aber „noch hoffnungsvoll, dass wir das Viertelfinale packen“.

In Gruppe A hatte ratiopharm Ulm am Mittwochabend gegen die noch sieglosen Hakro Merlins Crailsheim mit 92:80 gewonnen. Bester Werfer bei Ulm war Dylan Osetkowski mit 17 Punkten. Nach dem dritten Sieg im dritten Gruppenspiel verkündete Ulms Gavin Schilling selbstbewusst: „Wenn wir so weiterspielen, denke ich, dass uns keiner stoppen kann.“

Zuvor hatte sich Oldenburg angetrieben von Rasid Mahalbasic (22 Punkte) im Niedersachsen-Duell gegen die BG Göttingen klar mit 80:62 durchgesetzt. „Wir hatten mehr Energie und Fokus als gegen Ulm“, sagte Oldenburgs Routinier Rickey Paulding nach dem ersten Erfolg.