Im Privatjet landen die Rolling Stones am Freitag in Stuttgart. In einem Hotel in der City sind zwei Stockwerke für sie reserviert. Weil ihr Stadionkonzert am Samstag nicht ausverkauft ist, haben sich Schwarzmarkthändler wohl verrechnet.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart - Regulär kosten die Karten, die es am Donnerstag noch im Vorverkauf für den seit 1970 fünften Auftritt der Rolling Stones in Stuttgart beim Netzanbieter Eventim gegeben hat, zwischen 355 und 799 Euro. Saftige Preise für gut zwei Stunden Superhits der Rockgötter, die zwischen „Street Fighting Man“ und den Zugaben „Gimme Shelter“ und „Satisfaction“ kaum etwas auslassen werden, was Fans verzückt.

 

Weil die Mercedes-Benz-Arena bei der „No-filter“-Tour der allesamt über 70-jährigen Herren Jagger, Richards, Wood und Watts noch nicht ausverkauft ist, steigen die Chancen für Last-Minute-Besucher, verbilligte Tickets zu erwischen. In Berlin, wo die Gruppe am vergangenen Freitag gespielt hat, ist der Schwarzmarkt kurz vor Konzertbeginn völlig zusammengebrochen. Es gab Karten für 50 Euro. Bei Ebay purzeln für Stuttgart bereits die Preise. Etliche Angebote liegen unterm regulären Verkaufswert.

Bei den Stones ist alles ein bisschen anders

Die Videoleinwände in der Mercedes-Benz-Arena sind so hoch wie ein Mehrfamilienhaus. Vor der Cannstatter Kurve wird seit Montag eine gigantische Bühne aufgebaut. Bei den Stones ist alles ein bisschen anders. Vor Open-Air-Konzerten ist es üblich, dass Bildjournalisten ein Foto vom Aufbau machen dürfen. Diesmal aber wurde der geplante Termin gestrichen.

Zum Auftritt der dienstältesten Rockband vor zwölf Jahren in Stuttgart transportierten 52 Trucks die Produktionsteile. Jetzt sind es nur noch 26 Lastwagen. Für die Umwelt sei dies viel besser, wird erklärt. Dank der im Vergleich zu früher verkleinerten Produktion werde die Performance „mehr auf die Musik fokussiert“, heißt es. Um neue Rekorde bei spektakulären Spezialeffekten gehe es nicht mehr. Die Musiklegenden, so ist zu lesen, wollten lieber in einen besseren Sound investieren und verzichteten daher auf noch größere Zungen zum Aufblasen. Auf der Setliste stehen 17 Songs plus zwei Zugaben. Kurz vor 21 Uhr werden die Stones auf der Bühne erwartet. Für Besucher wichtig: Etliche Gegenstände wie Selfie-Sticks und Regenschirme dürfen nicht mit ins Stadion genommen werden. Taschen dürfen nur eine Din A 5-Größe haben. Die Sonderlinie U 11 fährt in den Neckarpark.

Am Freitag werden die Stones in Stuttgart erwartet

Mit ihrer Boeing 767 werden die Stones am Freitag aus Marseille kommen, wo sie am Dienstag gespielt haben. Normalerweise haben in so einem Flugzeug bis zu 375 Passagiere Platz. Im Privat-Jet mit der roten Zunge befinden sich 96 First-Class-Sitze. Eskortiert werden die Rockhelden vom Flughafen in die City in ihr Hotel. In Berlin reiste Mick Jagger mit Freundin Melanie Hamrick und ihrem 2016 geborenen Sohn an. In der Hauptstadt sah sich die Ballerina des American Ballett Theatre in der Staatsoper „Romeo und Julia“ an. In der Ballettstadt Stuttgart dürfte es ihr auch gefallen.

Infos zum Konzert:

Beim Auftritt der Rolling Stones auf ihrer „No Filter“-Tour ist am Samstag, 30. Juni, um 17 Uhr Einlass in der Mercedes-Benz-Arena. Um 19 Uhr spielt die Vorgruppe The Kooks. 40 000 Besucher werden erwartet. Es gibt noch Karten an der Abendkasse. Etwa von 21 bis 23 Uhr spielen die Stones.

Sicherheit wird groß geschrieben, weshalb es eine Reihe von Auflagen gibt. Auf dem Gelände sind Taschen und Brustbeutel nur mit der Größe eines Din A 5-Blattes erlaubt. Hygiene- und Gesundheitsartikel bis 100ml können in Plastikgefäße mitgenommen werden (maximal zwei Stück pro Person). Verboten sind unter anderem Selfie-Sticks, Regenschirme, Getränke selbst in Tetra-Packs, Motorradhelme, Picknickdecken, Bengalos, Laserpointer, Audio- und Videoquipment und Nietenschmuck. Tiere dürfen nicht mitgenomen werden. Die Sonderlinie U 11 fährt bis in den Neckarpark.