Beim Rasen-Turnier in Stuttgart hat Philipp Kohlschreiber nach einem harten Fight das Viertelfinale erreicht. Nach Florian Mayer ist er der zweite Deutsche in der Runde der letzten Acht.

Stuttgart - Philipp Kohlschreiber hat beim ATP-Turnier in Stuttgart als zweiter deutscher Tennisprofi das Viertelfinale erreicht. Zuvor hatte Florian Mayer im deutschen Duell gegen Michael Berrer bei dem mit 675 645 Euro dotierten Rasenevent den Einzug in die Runde der letzten Acht geschafft.

 

„Ich bin sehr froh, gewonnen zu haben“, bekannte die deutsche Nummer eins nach dem hart erkämpften 7:5, 6:3-Erfolg gegen den US-Amerikaner Denis Kudla. Mayer zeigte sich nach seinem 6:3, 3:6, 6:4-Dreisatzsieg am Mittwoch im deutschen Duell gegen Lokalmatador Michael Berrer nach zweistündiger Verschiebung wegen Regens überglücklich.

Kohlschreiber hatte gegen den neun Jahre jüngeren Kudla mehr Mühe als erwartet. Beim Hartplatzturnier im März in Indian Wells hatte der Weltranglisten-26. aus Augsburg den 30 Positionen schlechter platzierten US-Boy noch klar geschlagen. Beim mit 675 645 Euro dotierten Rasenevent auf dem Weissenhof musste „Kohli“ indes sein ganzes Können aufbieten, um schließlich in zwei Sätzen zu siegen. „Man darf ihn nicht unterschätzen. Er spielt taktisch sehr klug“, lobte Kohlschreiber seinen Kontrahenten.

Mit Selbstbeschimpfung zum Ziel

Vor allem im zweiten Durchgang nach verlorenem Aufschlag zum 3:4 und dann wieder bei seinen vergebenen ersten drei Matchbällen haderte der Bayer mit sich selbst. „Das hat mich natürlich gestört“, sagte Kohlschreiber zu seinen kleineren Schwächephasen. „Am Schluss zeigte ich ein paar Emotionen, dafür bin ich ja auch bekannt.“

Die Selbstbeschimpfung half: Die drei folgenden Spiele entschied Kohlschreiber für sich, wenn auch teilweise äußerst knapp. Nach dem verwandelten vierten Matchball nach 1:16 Stunden war dann die Tennis-Welt für den siebenfachen ATP-Turniersieger wieder in Ordnung. „Ich war schon immer ein großer Kämpfer“, resümierte Kohlschreiber. „Wir haben großartige Ballwechsel gehabt. Da war alles drin.“

Kurz zuvor hatte Mayer seinen Durchmarsch beim 100. Turnier auf dem Weissenhof fortgesetzt. Der lange Schlaks aus Bayreuth setzte sich auch gegen den Stuttgarter Berrer nach 1:44 Stunden durch. „Ich war sehr verkrampft“, bekannte Mayer. Beide seien nervös gewesen, weshalb die Partie „nicht so hochklassig“ gewesen sei. Wegen Regens konnte das Match erst mit zweistündiger Verspätung begonnen werden.

Der nach langer Verletzung auf die Weltranglistenposition 226 zurückgefallene Mayer hatte über die Qualifikation den Vorstoß ins Hauptfeld geschafft. „Da mich viele schon abgeschrieben haben, ist es schön, dass ich mich hier beweisen kann“, sagte er nach seinem bereits vierten Sieg in Stuttgart.

Jan-Lennard Struff aus Warstein hat am Donnerstag gegen den Franzosen Gilles Simon die Chance, als dritter Deutscher in Stuttgart den Vorstoß ins Viertelfinale zu schaffen.