Angela Merkel, François Hollande, Wladimir Putin und Petro Poroschenko sind am Mittwoch nach Minsk gereist, um einen Ausweg aus der Krise in der Ostukraine zu finden.

Minsk - In der Ukraine-Krise sind die Teilnehmer der mit Spannung erwarteten Friedensverhandlungen vom weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko in Minsk begrüßt worden. Der autoritäre Staatschef traf am Tagungsort im Palast der Unabhängigkeit am Mittwoch zunächst seinen ukrainischen Amtskollegen Petro Poroschenko. Das prowestliche Staatsoberhaupt schritt auf dem roten Teppich vorbei an neun Soldaten eines Wachbataillons, dann umarmten sich beide Präsidenten kurz und gingen in einen Nebenraum.

 

Wenige Minuten später traf Kanzlerin Angela Merkel ein, Lukaschenko überreichte ihr einen Strauß mit weißen und roten Blumen. Nach einem kurzen Gespräch begrüßte der weißrussische Präsident in der Empfangshalle aus Marmor auch seinen französischen Amtskollegen François Hollande. Als Letzter kam Kremlchef Wladimir Putin am Palast an. Gastgeber Lukaschenko hieß ihn mit einer Umarmung willkommen.

Auch die Separatistenführer trafen in Minsk ein

Merkel, Putin, Poroschenko und Hollande waren nach Minsk gereist, um einen Ausweg aus der Krise in der Ostukraine zu finden. Das Treffen gilt als bisher wichtigste Initiative zur Beendigung des seit zehn Monaten dauernden Konflikts. Die Dauer der Gespräche war unklar.

Überraschend trafen auch die Separatistenführer Igor Plotnizki und Alexander Sachartschenko in Minsk ein. Welche Rolle sie dort spielen, war zunächst unklar. Sollte es zu einem Verhandlungserfolg kommen, seien die beiden zur Unterschrift eines Abkommens bereit, sagte Separatistensprecher Andrej Purgin in Donezk der Deutschen Presse-Agentur. Die Führung in Kiew lehnt direkte Gespräche mit den Aufständischen ab und hat sie wiederholt als Terroristen bezeichnet.