Deshalb lässt er auch keine Debatte über das Thema Pressefreiheit zu, das Merkel nach eigenen Worten im Gespräch mit dem Premier angeschnitten hat. „Wir können nicht akzeptieren, dass wir von oben und außen beurteilt werden“, sagte Davutoglu und legte nach mit dem Vorwurf, in der EU gebe es eine Welle des „extremen Rassismus“. Scharfschützen auf Hausdächern, Panzer auf den Hügeln neben dem Flüchtlingslager, kreisende Kampfhubschrauber: Die Reise der Kanzlerin fand unter extremen Sicherheitsvorkehrungen statt. Noch Anfang April hatte Davutoglu angekündigt, Merkel werde mit ihm gemeinsam ein Flüchtlingslager in der Nähe der Stadt Kilis besuchen, die unmittelbar an der syrischen Grenze liegt.  Aus dem für Mitte April angekündigten Besuch wurde aber nichts.

 

Sicherheitsbedenken dürften dabei eine Rolle gespielt haben: In Kilis schlugen in den vergangenen Wochen mehrfach Granaten und Raketen ein, die aus Syrien abgefeuert wurden – mutmaßlich von der IS-Terrormiliz. Erst am Freitag wurden dort durch Projektile des IS zwei Menschen getötet und vier verletzt. Vier Tage zuvor hatte es bei einem ähnlichen Angriff in Kilis bereits fünf Tote gegeben. In der Grenzregion haben die türkischen Streitkräfte in den vergangenen Tagen ihre Präsenz mit zusätzlichen Panzern und Artilleriegeschützen erheblich verstärkt.

Gaziantep ist ins Zwielicht geraten

Das nur knapp 60 Kilometer nördlich der syrischen Grenze gelegene Gaziantep, wo die Kanzlerin am Samstag landete, ist allerdings ebenfalls hoch gefährlich. Die Zweimillionenstadt galt früher als eine der anatolischen „Tigerstädte“: eine prosperierende Regionalmetropole, ein wirtschaftliches Kraftzentrum mit aufstrebender Industrie und florierendem Handel. Inzwischen aber ist Gaziantep ins Zwielicht geraten als eine Stadt, in der die IS-Terrormiliz über ein dicht geknüpftes Netzwerk von Aktivisten und Unterstützern verfügt.

Die Selbstmordanschläge von Suruc und Ankara, bei denen im vergangenen Jahr 137 Menschen getötet wurden, sollen von einer IS-Zelle in Gaziantep geplant worden sein. Auch die Spuren der Hintermänner des Anschlags, bei dem am 19. März auf einer Einkaufsstraße in Istanbul vier Menschen getötet wurden, führen nach Gaziantep. Und: In Gaziantep wurde auch der IS-Terrorist Ibrahim Bakouri festgenommen und nach Europa abgeschoben – einer der Männer, die sich am 22. März am Brüsseler Flughafen in die Luft sprengten.

Die türkischen Sicherheitsbehörden und die Leibwächter der Kanzlerin dürften aufgeatmet haben, als Angela Merkel am Abend wohlbehalten in den Luftwaffen-Airbus stieg, um den Rückflug nach Berlin anzutreten. Die Kanzlerin ließ ein problematisches Land zurück. Am Sonntagmorgen schlugen erneut zwei Granaten bei Kilis ein. Und ebenfalls am Sonntag nahm die Polizei im westtürkischen Kusadasi  eine niederländische Journalistin fest. Sie soll auf Twitter Präsident Recep Tayyip Erdogan beleidigt haben.

Deshalb lässt er auch keine Debatte über das Thema Pressefreiheit zu, das Merkel nach eigenen Worten im Gespräch mit dem Premier angeschnitten hat. „Wir können nicht akzeptieren, dass wir von oben und außen beurteilt werden“, sagte Davutoglu und legte nach mit dem Vorwurf, in der EU gebe es eine Welle des „extremen Rassismus“. Scharfschützen auf Hausdächern, Panzer auf den Hügeln neben dem Flüchtlingslager, kreisende Kampfhubschrauber: Die Reise der Kanzlerin fand unter extremen Sicherheitsvorkehrungen statt. Noch Anfang April hatte Davutoglu angekündigt, Merkel werde mit ihm gemeinsam ein Flüchtlingslager in der Nähe der Stadt Kilis besuchen, die unmittelbar an der syrischen Grenze liegt.  Aus dem für Mitte April angekündigten Besuch wurde aber nichts.

Sicherheitsbedenken dürften dabei eine Rolle gespielt haben: In Kilis schlugen in den vergangenen Wochen mehrfach Granaten und Raketen ein, die aus Syrien abgefeuert wurden – mutmaßlich von der IS-Terrormiliz. Erst am Freitag wurden dort durch Projektile des IS zwei Menschen getötet und vier verletzt. Vier Tage zuvor hatte es bei einem ähnlichen Angriff in Kilis bereits fünf Tote gegeben. In der Grenzregion haben die türkischen Streitkräfte in den vergangenen Tagen ihre Präsenz mit zusätzlichen Panzern und Artilleriegeschützen erheblich verstärkt.

Gaziantep ist ins Zwielicht geraten

Das nur knapp 60 Kilometer nördlich der syrischen Grenze gelegene Gaziantep, wo die Kanzlerin am Samstag landete, ist allerdings ebenfalls hoch gefährlich. Die Zweimillionenstadt galt früher als eine der anatolischen „Tigerstädte“: eine prosperierende Regionalmetropole, ein wirtschaftliches Kraftzentrum mit aufstrebender Industrie und florierendem Handel. Inzwischen aber ist Gaziantep ins Zwielicht geraten als eine Stadt, in der die IS-Terrormiliz über ein dicht geknüpftes Netzwerk von Aktivisten und Unterstützern verfügt.

Die Selbstmordanschläge von Suruc und Ankara, bei denen im vergangenen Jahr 137 Menschen getötet wurden, sollen von einer IS-Zelle in Gaziantep geplant worden sein. Auch die Spuren der Hintermänner des Anschlags, bei dem am 19. März auf einer Einkaufsstraße in Istanbul vier Menschen getötet wurden, führen nach Gaziantep. Und: In Gaziantep wurde auch der IS-Terrorist Ibrahim Bakouri festgenommen und nach Europa abgeschoben – einer der Männer, die sich am 22. März am Brüsseler Flughafen in die Luft sprengten.

Die türkischen Sicherheitsbehörden und die Leibwächter der Kanzlerin dürften aufgeatmet haben, als Angela Merkel am Abend wohlbehalten in den Luftwaffen-Airbus stieg, um den Rückflug nach Berlin anzutreten. Die Kanzlerin ließ ein problematisches Land zurück. Am Sonntagmorgen schlugen erneut zwei Granaten bei Kilis ein. Und ebenfalls am Sonntag nahm die Polizei im westtürkischen Kusadasi  eine niederländische Journalistin fest. Sie soll auf Twitter Präsident Recep Tayyip Erdogan beleidigt haben.