Der Fallschirmspringer Klaus Renz ist für einen guten Zweck über der Merz-Schule im Stuttgarter Osten abgesprungen. Im Gepäck hatte er gesunde Lebensmittel.

S-Ost -

 

Klaus Renz liebt spektakuläre Absprünge. Der Fallschirmspringer aus Möhringen ist schon vom Stuttgarter Fernsehturm, den höchsten Wasserfällen der Welt, den Angel Falls in Venezuela, oder vom Burj Chalifa in Dubai gesprungen. Auch über dem Nordpol und der Antarktis wagte Renz bereits Sprünge aus mehreren Tausend Metern Höhe. Mit seinen knapp 8000 Sprüngen rund um den Globus zählt der 50-Jährige zu den besten Fallschirmspringern der Welt: Er ist Weltmeister, mehrfacher deutscher Meister, Europacup-Sieger und hat zahlreiche Weltrekorde gebrochen. Mit einer außergewöhnlichen Aktion ist dem Schwaben am Mittwoch in seiner Heimatstadt jetzt eine weitere Weltpremiere gelungen.

Bundesweite Aktionswoche

Die Merz-Schule hat den Extremsportler zu den diesjährigen Schulfruchttagen eingeladen. Die Schule nimmt seit dem Schuljahr 2016/17 auf Initiative von Siegfried Maier an dem europäischen Schulobst- und Gemüseprogramm teil. Maiers Sohn ist bis vor Kurzem selbst Schüler der Akademie gewesen. Nun beliefert und sponsert Siegfried Maier die ehemalige Schule seines Sohnes. „Die Kinder nehmen das Angebot sehr gut an, die Nachfrage nach frischem Obst und Gemüse ist groß“, sagte der Leiter der Merz-Schule, Konstantin Merz. Die gesunde Ernährung der Kinder liege der Schule sehr am Herzen. Mit der Teilnahme an der bundesweiten Aktionswoche will die Merz-Schule insbesondere die jüngsten Schüler für Obst und Gemüse begeistern. Auf dem Programm stehen zahlreiche Mitmachaktionen an verschiedenen Stationen, ein Ausflug in die Markthalle und die Zubereitung von Fruchtspießen und Smoothies.

Highlight im wörtlichen Sinne ist für die Kinder jedoch der Besuch von Klaus Renz am Mittwochnachmittag. Der Fallschirmspringer soll nämlich aus 1500 Metern abspringen und den Kindergarten- und Hortkindern einen bunten Früchtekorb überreichen. Diese halten gespannt Ausschau nach dem himmlischen Gast. Mit leisem Motorengeräusch taucht die Cessna 172 schließlich am wolkenbehangenen Himmel auf. Unter lauten Jubelrufen der Zuschauer springt Klaus Renz mit seinem gelben Schutzanzug über dem Fernsehturm ab und rauscht mit 200 Stundenkilometern in die Tiefe. Ein erleichtertes Raunen geht durch die Menge als der Fallschirm sich nach fünf Sekunden freiem Fall öffnet.

Kein einfacher Sprung

Knapp fünf Minuten nach seinem Absprung legt der Extremsportler eine Punktlandung auf dem Sportplatz hin und wird von kreischenden Mädchen und Jungen in Empfang genommen, die ihn umlagern. „Ich habe in meinem Leben schon tausende Sprünge gemacht, aber noch nie bin ich so spektakulär empfangen worden wie hier“, sagt der himmlische Gabenbringer. Es sei kein einfacher Sprung gewesen, berichtet Klaus Renz. Er habe mit einigen starken Windböen zu kämpfen gehabt. Trotz seiner mehr als 30-jährigen Sprungerfahrung sei er zudem nervös gewesen. „Als Lokalmatador steht man in der Heimat unter Druck, eine perfekte Leistung abzuliefern“, so Renz. Der herzliche Empfang durch die jubelnden Kinder sei unbeschreiblich gewesen. „Ich achte selbst auf eine gesunde Ernährung, deshalb unterstütze ich die Aktion an der Schule sehr gerne“, sagte Renz.

Der Früchtekorb, den sich Renz vor den Bauch geschnallt hatte, hat den waghalsigen Sprung trotz starker Windböen so unbeschadet wie Renz selbst überstanden. Der Fallschirmspringer verteilte nicht nur die Äpfel, Birnen, Gelbe Rüben und Gurken unter den Kindern, sondern nahm sich anschließend auch Zeit für Autogramme und Selfies.