In der Hanns-Martin-Schleyer-Halle in Stuttgart Bad-Cannstatt findet dieses Wochenende zum 13ten Mal die Messe „Horizon“ für Abiturienten statt.

Stuttgart - Ausbildung, Studium oder doch lieber erst mal ein Praktikum? Die Frage, was nach dem Abitur kommt beschäftigt viele junge Menschen. Rund 10.000 von Ihnen bekommen dieses Wochenende auf der Horizon, einer Messe zur beruflichen Orientierung nach dem Abitur, eine Antwort auf diese Frage. Die Messe in Stuttgart sei dabei eine der größten Messen dieses Formates deutschlandweit, wie Annette Petzoldt vom Veranstalter Scope Messestrategie erzählt: „Wir machen die Messe an vielen Standorten, aber in Stuttgart ist sie mit Abstand am Größten. Ich denke das liegt an der großen Unternehmens- und Hochschuldichte in der Region. Aber auch die Größe des Einzugsgebiets und das engagierte Wesen der Baden-Württemberger, die sich heute hier informieren möchten, sind sicherlich ein Faktor.“

 

Einer der jungen Menschen – rund 10.000 werden insgesamt am Wochenende erwartet – der sich heute hier informieren möchte, ist die 17-jährige Marlene aus dem Rems-Murr-Kreis: „Ich weiß noch so gar nicht, was ich nach dem Abi machen möchte, deshalb möchte ich mich erst mal inspirieren lassen. Viele Berufe oder Möglichkeiten kennt man ja bisher gar nicht,“ sagt die Schülerin, die mit ihren Eltern in die Hanns-Martin-Schleyer-Halle gekommen ist. Dass Schüler ihre Eltern in die Zukunftsplanung mit einbeziehen ist dabei nicht unüblich. Viele junge Menschen sind in Begleitung von Vater und Mutter in der Messehalle unterwegs. Und auch die Veranstalter haben das erkannt: „Die Eltern spielen bei der Berufsorientierung natürlich auch eine Rolle – man informiert sich gemeinsam. Die Eltern haben aber oft einen höheren Informationsbedarf als früher. Schließlich gibt es mittlerweile tausende von Studiengängen. Deshalb haben wir Vorträge speziell für Eltern an den Messetagen im Programm“, sagt Annette Petzoldt.

Auch Bundesfreiwilligendienst ist eine Möglichkeit

Aber auch wer schon konkrete Vorstellungen für seine Zukunft hat, wird auf der Horizon fündig. So wie zwei 17-jährige Freundinnen aus dem Ostalbkreis: „Ich habe mich heute am Stand der deutsch-französischen Hochschule informiert, denn ich würde nach dem Abi gerne Chemie und Biologie studieren und das Ganze gerne mit Sprachen verbinden. Da erscheint mir diese Möglichkeit sehr attraktiv.“ Und ihre Freundin ergänzt: „Für mich hat sich der Tag heute grundsätzlich gelohnt, aber ob jemand der noch gar nicht weiß was er später machen möchte hier fündig wird weiß ich nicht. Schließlich sind die Halle und das Angebot schon sehr groß.“

Wer so gar nicht weiß was die Zukunft bringt, den verschlägt es am Wochenende vielleicht einfach an den Stand von Peter Schloßmacher. Denn er betreut heute den Auftritt des Bundesfreiwilligendienstes. „Bei uns können sich Menschen jeden Alters sechs bis achtzehn Monaten für die Gesellschaft engagieren“, erklärt er das Konzept, dass in großen Teilen dem Prinzip des Freiwilligen Sozialen Jahrs ähnelt, allerdings für Menschen jedes Alters offensteht. Trotzdem sei das Konzept natürlich gerade für junge Menschen, die nach der Schule noch etwas Zeit für die Berufswahl brauchen, sinnvoll. Denn wenn der Freiwilligendienst beendet ist, haben die meisten nicht nur Zeit, sondern auch jede Menge Erfahrung gewonnen – und vielleicht sogar ihren Traumberuf gefunden: „Jungen Menschen tut es gut, sich für die Gesellschaft zu engagieren. Außerdem bekommen sie Einblicke ins Berufsleben und sammeln Lebenserfahrung. Und manche merken in der Zeit tatsächlich, dass sie später im sozialen Bereich arbeiten möchten,“ sagt Schloßmacher.