Schon mehr als jeder siebte Deutsche nutzt einen Haushaltsroboter, vor allem zum Saugen und Rasenmähen. Auf der Ifa suchen die Roboter jetzt die Interaktion mit den Menschen. Sie regeln den Haushalt, helfen beim Lernen und spielen – sogar mit Haustieren.

Geld/Arbeit: Daniel Gräfe (dag)

Berlin - Manchmal entfaltet Technik eine erstaunliche Wirkung: Auf der IT-Messe Ifa in Berlin albern und kuscheln erwachsene Männer und Frauen mit einem dackelgroßen Roboterhund. Sonys Aibo gibt Pfötchen und wackelt mit den Ohren, wenn man ihn am Nacken streichelt. Zehn Tricks habe er auf Lager, heißt es, auch das Apportieren eines Plastikknochens sei inklusive. Zehn weitere Kniffe könne man ihm beibringen, wenn man sie nur oft genug wiederhole. Der Hund sei für Familien gedacht, die für ein reales Haustier keinen Platz, keine Zeit oder nicht den geeigneten Auslauf haben. Aibo hat berührungsempfindliche Sensoren, Kameraaugen und ein gewisses Maß an Künstlicher Intelligenz verbaut, um auf seine Spielkameraden möglichst süß zu reagieren. Die Zuneigung erkauft man sich auch mit einem extra Abopreis, das den Robohund Jahr für Jahr schlauer machen soll. Der Befehl mit dem Stöckchen scheitert allerdings. „Er hat eben seinen eigenen Kopf“, sagt die Messehostess. Noch ist Aibo nur im technikbegeisterten Japan zu kaufen. Doch die IT-Branche will Roboter, die mit Menschen interagieren können und deshalb auch soziale Roboter genannt werden, in die Häuser anderer Länder bringen. Teils treibt der Versuch skurrile Blüten. Da gibt es ein „Schlafroboter“ genanntes Kuschelkissen, das sich wie eine Pumpe dem eigenen Herzschlag angleicht und Schlaflieder vorspielt, oder das zylindrische Roboterspielzeug Laika, mit dem reale Hunde spielen können – aus der Ferne von seinem Herrchen gesteuert. Doch die Messe bietet auch ernsthaftere Anwendungen, den rund 40 Zentimeter großen Roboter Cloi Home zum Beispiel.