Der Fachdienst Wabe des Kreisdiakonieverbandes im Landkreis Esslingen kümmert sich um Messies. Dabei geht es nicht allein ums Aufräumen. Eine Betroffene erzählt ihre Geschichte.

Auf Tisch und Bett stapeln sich alle möglichen Gegenstände, die Böden sind bedeckt mit Gerümpel, die Fenster zugestellt mit Kisten. Im schlimmsten Fall liegt überall Müll, der ein Durchkommen kaum noch zulässt. Messies werden Menschen genannt, die ihre Wohnung kaum noch nutzen können, weil sie Dinge horten. Etwa 2,5 Millionen Betroffene soll es in Deutschland geben. Auch Evelyn Triebsch aus Wendlingen gehörte dazu. Heute kann sie sich wieder gut um ihr Zuhause kümmern. Doch der Weg dahin war lang.Zehn Jahre lebte Evelyn Triebsch in einer vollgestopften Wohnung, ohne dass jemand von dem Problem hinter ihrer Haustür ahnte. An welchem Punkt genau sie die Kontrolle verloren hat, kann sie nicht sagen. „Das ist ein schleichender Prozess“, schildert sie stockend beim ersten bundesweiten Fachtag zum Thema „Wohnraumarbeit in desorganisierten Haushalten“, zu dem der Kreisdiakonieverband Esslingen dieser Tage Experten nach Plochingen eingeladen hatte. Irgendwann hat sie aufgehört aufzuräumen, „weil ja sowieso niemand zu Besuch kommt“, erzählt sie sichtlich beschämt. „Ich habe alles liegen lassen und mir gesagt, ich mache das später.“