Die IG Metall will für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie fünf Prozent mehr Geld. Nach einer ersten Welle am Freitag ruft die Gewerkschaft erneut bundesweit zu Warnstreiks auf. Die Arbeitgeber halten das für den falschen Weg.

Berlin - Die IG Metall ruft im Tarifkonflikt mit den Arbeitgebern der Metall- und Elektroindustrie erneut zu Warnstreiks auf. Nach der ersten großen Welle am Freitag sollen im Tarifstreit mit den Arbeitgebern in der Metall- und Elektroindustrie am Montag unter anderem Bayern, Brandenburg, Schleswig-Holstein, Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden Württemberg betroffen sein. Bei Porsche in Stuttgart ist eine Kundgebung mit Betriebsratschef Uwe Hück geplant. Hück sagte: „Die Arbeitgeber brauchen offensichtlich Streiktage.“

 

IG-Metall-Chef Jörg Hofmann hatte am Wochenende den Arbeitgebern auch mit unbefristeten Streiks gedroht. Die Tarifverhandlungen gehen am 11. Mai zunächst in Baden-Württemberg in die vierte Runde. Die Gewerkschaft fordert 5 Prozent mehr Geld, die Arbeitgeber bieten rückwirkend ab April Einkommensverbesserungen in zwei Stufen, die sich bei einer Laufzeit von 24 Monaten auf 2,1 Prozent summieren. Hinzu kommt eine Einmalzahlung von 0,3 Prozent über zwölf Monate. Die Forderung der IG Metall lehnen die Arbeitgeber strikt ab.

Werden die Aktionen ausgeweitet?

In Bayern sollen am Montag in 23 Betrieben mit mehrere tausend Beschäftigte die Arbeit vorübergehend ruhen. IG-Metall-Landeschef Jürgen Wechsler kündigte an, am Dienstag und Mittwoch die Aktionen auszuweiten. „Wenn die Arbeitgeber den Druck und die Wut der Beschäftigten über das magere Angebot sehen wollen, werden wir ihnen dies bieten.“ In Brandenburg sind etwa das Bahnwerk Bombardier in Hennigsdorf und Schaeffler in Luckenwalde betroffen.

IG-Metall-Chef Hofmann hatte am Wochenende nochmals den Ton verschärft. „Wir lassen uns mit dem provokanten Angebot der Arbeitgeber nicht abspeisen und antworten in den nächsten Tagen mit massiven Warnstreiks“, sagte er auf einer Kundgebung zum 1. Mai in Bochum. „Gerecht ist, wenn die Beschäftigten ihren verdienten Anteil bekommen.“ Zuvor hatte er bereits betont, die IG Metall sei bereit, auch unbefristet zu streiken. „Wenn die Arbeitgeber aber die Signale, die jetzt von unseren Warnstreiks ausgehen, nicht kapieren und ihr Angebot in der nächsten Runde nicht noch einmal ordentlich aufstocken, dann reden wir auch über Urabstimmung und Streik.“