Nach einer langen Phase der deutlichen Lohnzuwächse wurden für die Metaller nun Entgeltsteigerungen von 5,1 Prozent über zwei Jahre vereinbart. Damit lassen sich Jahresgehälter bis in den sechsstelligen Bereich hinein erzielen. Vier Verdienstbeispiele.
Eine allgemeine Erleichterung, dass der Tarifabschluss für die Metall- und Elektroindustrie geschafft ist, aber „kein großes Murren“ – so lässt sich nach Beobachtungen eines führenden Gewerkschafters die Grundstimmung in den Belegschaften umreißen. Da die Auftragslage in den Betrieben vielfach dünn ist, hatte das Gros der Beschäftigten offenbar nicht mehr mit gravierend höheren Lohnzuwächsen gerechnet.
Ob die beiden Erhöhungsschritte von 2,0 Prozent zum 1. April 2025 und von 3,1 Prozent zum 1. April 2026 plus einer Einmalzahlung von 600 Euro bis zum 1. Februar 2025 die Reallöhne sichern, ist schon wegen der unsicheren Inflationsentwicklung fraglich.
Wichtige Bestandteile der Einkommen sind fünf Sonderzahlungen: neben den zwölf Monatsbeträgen (Grundentgelt und 15 Prozent Leistungsentgelt) das Urlaubsgeld (69 Prozent des Monatsentgelts), der Tarifliche Zusatzbeitrag (T-Zug B, 26,5 Prozent des sogenannten Ecklohns – was von 2026 an 952 Euro für alle entspricht), dann das Tarifliche Zusatzgeld (T-Zug, 27,5 Prozent des Monatslohns), der Transformations-/Trafo-Baustein (18,4 Prozent) und das Weihnachtsgeld (55 Prozent). Insgesamt werden an die 14 Monatsgehälter ausgezahlt. Nach Angaben des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall ergeben sich folgende Verdienstbeispiele.
Die angelernte Kraft Eine angelernte Kraft in Entgeltstufe (EG) 3 kommt für 2024 auf einen Jahresverdienst von 46 097 Euro. Darin ist die Inflationsausgleichsprämie (IAP) von 1500 Euro eingerechnet. Im Gesamtjahr 2025 sind es 46 325 Euro, inklusive der Einmalzahlung zu Jahresbeginn. Ein Jahr später bekommt der Beschäftigte 47 316 Euro (sofern in der Tarifrunde 2026 nichts hinzukommt). Das monatliche Grund- und Leistungsentgelt beträgt somit ab April 2026 genau 3407 Euro plus die Sonderzahlungen.
Der Facharbeiter Der Facharbeiter in EG 7 verdient in diesem Jahr 57 087 Euro mit der Inflationsprämie. Im Jahr 2025 sind es 57 596 Euro, und 2026 erreicht er unterm Strich 58 912 Euro. Das Grund- und Leistungsentgelt beträgt ab April 2026 im Monat 4259 Euro.
Der Techniker Der Techniker, Fachvorarbeiter oder Teamleiter in Entgeltstufe 11 erzielt 2024 schon 73 295 Euro (mit IAP). Ende 2025 sind es 74 217 Euro, und 2026 summieren sich die Beträge auf 76 009 Euro. Das monatliche Grund- und Leistungsentgelt beträgt somit von April 2026 an 5515 Euro.
Der Experte Der sogenannte Experte (also der Meister-Abteilungsleiter oder Techniker mit Sonderaufgaben) in Entgeltstufe 17 erreicht im Gesamtjahr 2024 einen sechsstelligen Verdienst: konkret 104 607 Euro, wiederum mit IAP. 2025 sind es 106 333 Euro, inklusive Einmalzahlung. 2026 landen übers Jahr gerechnet 109 040 Euro auf dem Konto. Das monatliche Grund- und Leistungsentgelt beträgt somit von April 2026 an 7942 Euro.
Alle neue Zahlen sind auf der Basis einer 35-Stunden-Woche ohne Mehrarbeit gerechnet. Da die tatsächliche durchschnittliche Arbeitszeit der Vollzeitbeschäftigten aber deutlich höher liegt, nämlich bei annähernd 37 Stunden, sind in der Praxis auch höhere tarifliche Verdienste oberhalb der Tabellenwerte zu erwarten – zumal dann auch die Sonderzahlungen höher ausfallen.
Mit 40 Wochenstunden erzielen etliche Beschäftigte etwa im Bereich Forschung und Entwicklung Tarifverdienste bis deutlich in den sechsstelligen Bereich hinein. Fest einkalkuliert haben die Beschäftigten der Automobilkonzerne vor allem auch noch die betrieblichen Boni (Jahresprämien).
Die Auszubildenden Freuen können sich ebenso die Auszubildenden: Ihre Vergütungen steigen zum 1. Januar 2025 um pauschal 140 Euro. Somit gelten dann folgende Beträge: 1267 Euro im ersten Ausbildungsjahr, 1337,50 Euro im zweiten, 1443 Euro im dritten Jahr und 1513,50 Euro im vierten Jahr. Im April 2026 kommen auch für sie noch 3,1 Prozent oben drauf.