Eine australische Zeitung berichtete groß über Belästigungsvorwürfe gegen den Schauspieler Geoffrey Rush. Ein Gericht hat das jetzt als „Sensationsjournalismus“ abgekanzelt.

Sydney - Der australische Oscar-Preisträger Geoffrey Rush (67) hat nach einem Zeitungsbericht über die angebliche sexuelle Belästigung einer Schauspielerin umgerechnet 540 000 Euro Schadenersatz zugesprochen bekommen. Ein Gericht in Sydney urteilte am Donnerstag, dass der australische „Daily Telegraph“ 2017 nicht mit der erforderlichen Sorgfalt gearbeitet habe. Der zuständige Richter Michael Wigney sprach von „rücksichtlosem und unverantwortlichem Sensationsjournalismus der übelsten Art“.

 

Das Blatt hatte unter Berufung auf eine Schauspielerin behauptet, dass Rush die Frau während einer Theaterproduktion von „König Lear“ sexuell belästigt habe. Er selbst bestreitet die Vorwürfe. Rush hatte 1997 für seine Rolle in „Shine - Der Weg ins Licht“ den Oscar als bester Hauptdarsteller gewonnen. Mehrfach war er nominiert, zum Beispiel für „Shakespeare In Love“ und „The King’s Speech“. Bekannt ist Rush auch durch seine Rolle des Kapitäns Hector Barbossa in „Fluch der Karibik“. Nach dem Erfolg vor Gericht sagte er: „Es gibt in diesem Fall keine Gewinner. Das war extrem peinlich für alle Beteiligten.“