Nicht nur der Tönnies-Skandal, sondern auch die Corona-Krise hat das Kaufverhalten einiger Kunden beeinflusst. Allerdings sind längst nicht alle bereit, für bessere Qualität auch mehr Geld auszugeben.

Architektur/Bauen/Wohnen: Andrea Jenewein (anj)

Stuttgart - „Esst weniger Fleisch – und wenn, dann gutes“ – dieser eindringliche Aufruf kommt nicht von einem eingefleischten Vegetarier, sondern von Reiner Munz, seines Zeichens Metzgermeister. In seinem Laden namens Hoflieferant in Feuerbach verkauft er ausschließlich Biofleisch und Biowurst von Bauern, mit denen er direkt zusammenarbeitet. Und er nimmt derzeit wahr, dass mehr Menschen als sonst diesem Leitspruch zu folgen scheinen: Nachdem der Corona-Ausbruch mit mehr als 1400 infizierten Mitarbeitern beim Fleischproduzenten Tönnies Licht auf die Produktion geworfen hat, die für Tier und Mensch haltlose Zustände aufweist, kommen immer wieder neue Kunden zu Munz. „Aufgrund unserer Lage haben wir keine Laufkundschaft, sondern nur Stammkunden. In letzter Zeit fällt durchaus auf, dass andere Kunden kommen, sich bei uns umschauen und Fragen zu den Produkten, den Schlachtbedingungen oder den Lieferanten stellen“, sagt Munz.