Die Lage nach dem Erdbeben in Mexiko ist dramatisch: Über 200 Menschen kommen ums Leben. Allein in einer Schule in Mexiko-Stadt sterben mehr als 20 Kinder.

Mexiko-Stadt - Die Zahl der Todesopfer des schweren Erdbebens in Mexiko ist auf 225 gestiegen. 94 davon seien in der Hauptstadt Mexiko-Stadt umgekommen, teilte der Leiter der mexikanischen Zivilschutzbehörde, Luis Felipe Puente, am Mittwoch auf Twitter mit. Bislang war von 217 Todesopfern die Rede gewesen. Eine Erklärung für die Diskrepanz gab Puente zunächst nicht.

 

71 Tote seien im Bundesstaat Morelos gemeldet worden sowie 43 in Puebla, zwölf in México, vier in Guerrero und einer in Oaxaca. Das Erdbeben der Stärke 7,1 hatte am Dienstag in Mexiko-Stadt und angrenzenden Regionen Dutzende Gebäude zerstört. Unter anderem wurden auch mindestens 25 Schüler und Lehrer getötet, als ihr Schulgebäude einstürzte.

Zahlreiche Kinder kommen ums Leben

Aus einer eingestürzten Schule wurden 25 Leichen geborgen, wie das Bildungsministerium mitteilte. 19 der Toten seien Kinder gewesen. Einsatzkräfte suchten bei der Grund- und Mittelschule im Süden Mexiko-Stadts bis in die späte Nacht nach Überlebenden. Ein Seitenflügel des dreistöckigen Gebäudes war während des Bebens zusammengebrochen.

Es war zunächst nicht klar, ob die 25 Toten an der Schule auch Teil der gemeldeten Opferzahl von 225 Menschen waren. Rettungskräfte errichteten Holzstützen, um zu verhindern, dass weitere Teile des Gebäudes einstürzten und womöglich kleine Zwischenräume mit Luft für Verschüttete zerstört würden.

Mexiko war am Dienstag, genau 32 Jahre nach einem anderen verheerenden Erdbeben mit Tausenden Toten im Jahr 1985, erneut von einem starken Erdstoß heimgesucht worden. Laut US-Erdbebenwarte spürten vermutlich 30 Millionen Menschen die Erschütterung der Stärke 7,1. Der Erdbebenherd lag den Experten zufolge in Puebla südöstlich der Hauptstadt in einer Tiefe von 51 Kilometern.

Informationen über das schwere Erdbeben in Mexiko und Aufnahmen von der Lage vor Ort sehen Sie in diesem Video:

Viele Gebäude stürzten in sich zusammen

In Mexiko-Stadt fielen nach Angaben des Bürgermeisters Miguel Ángel Mancera 44 Gebäude in sich zusammen. 50 bis 60 Menschen seien von Rettungskräften oder Bewohnern der Stadt lebend gerettet worden, sagte Mancera. Bei einem eingestürzten Haus bildeten Menschen über den Trümmerhaufen eine Menschenkette, um Geröllteile weiter zu reichen.

Immer wieder wurden mit Staub und Dreck bedeckte Menschen aus den Trümmern gezogen, manche von ihnen kaum bei Bewusstsein, andere mit schweren Verletzungen. Als die Nacht hereinbrach, wurden Flutlichter aufgestellt, Helfer und Freiwillige trugen Stirnlampen.

Bereits vor zwölf Tagen hatte sich in Mexiko ein Erdbeben der Stärke 8,1 vor der Südküste des Landes ereignet. Dabei waren mindestens 90 Menschen ums Leben gekommen.