Neben dem Fußball wollen nur noch die Basketballer die Saison fortsetzen. Sie warten auf das Plazet aus der Politik – das Anfang nächster Woche kommen muss. Sonst reicht die Zeit nicht mehr.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - Die Zeit drängt. Nicht nur im Fußball, in dem an diesem Wochenende die Saison fortgesetzt wird. Auch im Basketball, das sich daneben als einzige Mannschaftssport für die Weiterführung des Spielbetriebs entschieden hat – sofern sie dafür grünes Licht von der Politik bekommt. Die BBL hat ihr Sicherheits- und Hygienekonzept vorgelegt und den Beginn der nächsten Woche als Stichtag für eine Entscheidung gewählt. „So wie es aussieht wird die nun am Dienstag fallen“, sagt der Ludwigsburger Alexander Reil in seiner Funktion als BBL-Präsident.

 

Viel mehr Luft bleibt nicht, denn die in die Heimat zurückgekehrten Profis sitzen auf gepackten Koffern – damit sie aus Übersee zurückfliegen können. Wobei das kaum bei allen Spielern der Fall sein wird, weshalb pro Club nochmals zwei Akteure für das geplante Final-Turnier (Start 5. Juni) mit zehn Teams in München nachverpflichtet werden können.

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Den Kritikern dieser Mini-Meisterschaft entgegnet Reil: „Die Frage, welche Bereiche in der jetzigen Zeit wichtig sind oder nicht, halte ich für falsch. Das sind stets individuelle Betrachtungsweisen. Für uns ist der Spielbetrieb das Lebenselixier. Ohne diesen kann der Betrieb an den einzelnen Standorten nicht aufrechterhalten werden.“ Reil fühlt sich zumindest aus Sicht der MHP Riesen bestätigt: „Wir haben ein sensationelles Feedback des größten Teils unserer Sponsoren und Fans erhalten, was den Verzicht auf Rückforderungen angeht. Und was für mich ganz wichtig ist: Es geht um den Sport in seiner wichtigen Rolle im gesellschaftlichen Bereich, sowohl im Profi- als auch im Breitensport.“

Der Ligarivale Bamberg hat trotzdem just in dieser schwierigen Phase einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. Die Brose Unternehmensgruppe des mächtigen Aufsichtsratsvorsitzenden Michael Stoschek kündigte an, dass sie zum 1. Juli als Gesellschafter ausscheiden wird. Der neunmalige deutsche Meister, dessen Etat zuletzt immer noch auf etwa zwölf Millionen Euro taxiert wurde, muss sich damit auf die Suche nach neuen Geldgebern machen (auch wenn Brose Hauptsponsor bleibt). Kein leichtes Unterfangen in Corona-Zeiten.