Am Donnerstag (18.15 Uhr) starten die Basketballer aus Ludwigsburg gegen medi Bayreuth in die Play-offs – mit Verletzungssorgen. Die Center Johannes Thiemann und Justin Sears werden schmerzlich vermisst.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Ludwigsburg - Nach der Champions League ist vor den Play-offs. Bei den MHP Riesen Ludwigsburg jagt ein Höhepunkt den anderen. Kaum hat der Basketball-Bundesligist am Sonntagabend seinen internationalen Auftritt in Athen mit dem vierten Platz abgeschlossen, wechselte der Fokus der Mannschaft schon wieder zurück in den Liga-Modus: Zu Hause haben die Play-offs bereits begonnen, in welche die Riesen wegen ihres internationalen Auftritts erst diesen Donnerstag (18.15 Uhr) gegen Medi Bayreuth einsteigen.

 

Modus Es ist bereits die fünfte Play-off-Teilnahme nacheinander für die Riesen unter dem Trainer John Patrick, mit einer Änderung. Durch den dritten Tabellenplatz nach der Hauptrunde haben sich die Riesen erstmals den Heimvorteil in einem möglichen fünften und entscheidenden Spiel gesichert, „was sicher kein Nachteil ist“, wie es der Vorsitzende Alexander Reil formuliert, aber hinzufügt: „Man sollte das auch nicht überbewerten.“ Zumal der Gegner nun zehn Tage Zeit hatte, sich auf dieses wichtige Duell vorzubereiten, während die Ludwigsburger eben noch die schweren Partien beim Final Four der Champions League gegen Monaco und Murcia in den Knochen haben. „Wir müssen jetzt regenerieren – und dann zurückschlagen“, hatte der Spielmacher Kerron Johnson noch in Athen betont. Nach den bisherigen Auftritten in der Bundesliga und der Champions League haben die Riesen gegen die Franken drei Siege aus vier Spielen auf dem Konto – ein gutes Omen? Reil weiß: „Wir müssen noch eine Schippe drauflegen.“

Wiley und Senglin sind zurück

Kader Die MHP Riesen müssen mit dem Handicap leben, dass in der entscheidenden Saisonphase die Center Johannes Thiemann (2,05 Meter) und Justin Sears (2,03 ) verletzt fehlen. Das hat sich schon beim Final Four in der Rebound-Statistik negativ bemerkbar gemacht – jetzt droht die Fortsetzung. Gegner Bayreuth ist just auf dieser Position mit dem Ägypter Assem Marei sowie dem deutschen Nationalspieler Andreas Seiferth hervorragend besetzt.

Bei den Riesen steht zumindest der nachverpflichtete Jacob Wiley (2,03 Meter) auf der großen Position am Brett wieder zur Verfügung. Zudem können die Riesen auf – den in der Champions Legaue nicht spielberechtigten – Justin Senglin zurückgreifen, während der verletzungsanfällige Rocky Trice inzwischen nach Hause geschickt wurde.

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Wichtig wird zudem sein, wie Senkrechtstarter Thomas Walkup sich präsentiert, bei dem zuletzt doch gewisse Verschleißerscheinungen erkennbar waren– oder wird er etwa durch die Spekulationen um seine sportliche Zukunft abgelenkt?

Saison Obwohl die Riesen inzwischen bereits 61 Pflichtspiele auf dem Konto haben, kommen noch mindestens drei weitere dazu. Das sind Verhältnisse wie in der US-Profiliga NBA: „Nur dass dort nicht so intensiv verteidigt wird wie bei uns“, sagt John Patrick. Und wer weiß, wie viele Spiele noch obendrauf kommen? Durch den Heimbonus machen sich die Verantwortlichen berechtigte Hoffnungen, dass es erstmals seit 2007 wieder für eine Halbfinalteilnahme reicht. Während Favoriten wie Bayern, Berlin oder Bamberg die Runde der letzten vier – nach ihren Auftaktsiegen – im Idealfall bereits am Samstag und Sonntag klarmachen könnten, droht den Ludwigsburgern bis zum Halbfinale eine weitere Woche Dauerstress.

Was im Klartext bedeuten könnte, dass dann zwischen dem Viertel- und Halbfinale an Pfingsten erneut nur zwei Tage Pause wären. Von Erholung also keine Spur. Fragt sich, wie lange die Mannschaft das noch durchhält.