Mitte August beginnt bei Basketball-Bundesligist MHP Riesen Ludwigsburg das Training für die neue Saison. Bisher sind nur fünf Spieler unter Vertrag – die Zeit drängt also.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Ludwigsburg - Der Spielplan steht, der Kader noch nicht. Nachdem Anfang der Woche für die MHP Riesen Ludwigsburg bereits der Auftakt der Basketball-Bundesliga (mit einem Heimspiel gegen die Skyliners Frankfurt, 28./30. September) terminiert wurde, ist am Mittwoch auch die Gruppenphase der Champions League ausgelost worden. Los geht’s da am 9. Oktober.

 

Aber mit welchen Spielern? Gute Frage. Mit Kapitän David McCray, Routinier Adam Waleskowski (35) sowie den Neuzugängen Konstantin Klein (Bonn) und Christian von Fintel (Hanau, zweite Liga) sowie den am Donnerstag verpflichteten Lamont Jones (Mitteldeutscher BC) sind erst fünf Mann fix, bei einem Kader von mindestens einem Dutzend Spielern. „Wir müssen uns sputen“, sagt der Vorsitzende Alexander Reil, fügt aber hinzu: „Das gab es in den letzten Jahren auch schon.“ Doch die Vorsaison mit Platz drei in der Liga sowie dem Einzug ins Final Four der Champions League weckt auch Begehrlichkeiten, da kann der Vorsitzende noch so oft warnen: „Wir müssen realistisch bleiben.“ Das bedeutet letztendlich, dass schon der Einzug in die Play-offs (es wäre der sechste in Folge) keine Selbstverständlichkeit ist, denn die Breite in der Liga hat eher zugenommen. Teams wie Frankfurt, Ulm, Würzburg oder selbst Gießen haben sich verstärkt.

16-jähriges Talent aus Zypern

Aeneas Jung soll bei den Riesen perspektivisch an den Männerbereich herangeführt werden. Der 16-jährige Flügelspieler wechselt aus Zypern nach Ludwigsburg und kehrt damit in seine zweite Heimat zurück. Geboren wurde Jung in Nürnberg, aufgewachsen ist er auf der drittgrößten Mittelmeerinsel. In Ludwigsburg wird der Deutsch-Zypriote vorerst bei der Porsche BBA in der U-19-Bundesliga (NBBL) zum Einsatz kommen. Headcoach John Patrick freut sich sehr über die Verpflichtung des talentierten 2,02-Meter-Mannes. „Aeneas ist extrem talentiert und für sein Alter sehr reif. Wir freuen uns, dass wir ihn in den kommenden Jahren in unserem Programm entwickeln können und ihn perspektivisch an unseren Klub gebunden haben.“

Ansonsten dagegen dominieren bislang die Abgänge. Senkrechtstarter Thomas Walkup ging zum Euroleague-Dritten Kaunas, Center Johannes Thiemann zu Vizemeister Alba Berlin, Dwayne Evans, der von einer Ausstiegsklausel Gebrauch machte, nach Ulm. Nun wurden auch noch die Wechsel von Niklas Geske (Schwelm, dritte Liga) und Akida Peter-McNeilly zum Mitteldeutschen BC publik; von dort kam im Gegenzug Spielmacher Jones. „Er ist im Scoring sehr gut und kann uns diesbezüglich helfen“, sagt Patrick. Reil verlässt sich wie in der Vergangenheit auf die Spürnase seines Trainers (Vertrag bis 2021). Ein heißer Kandidat ist auch Bogdan Radosavljevic; der Center war zuletzt bei Alba Berlin und hält sich derzeit bei seinem Ex-Verein Walter Tigers Tübingen fit. Radosavljevic gilt als schlampiges Genie – ein Fall für den Disziplinfanatiker Patrick?