Die MHP Riesen Ludwigsburg haben in der Basketball-Bundesliga das dritte Spiel nacheinander gewonnen – 75:60 in Trier. Ein Erfolgsgarant war erneut der Neuzugang DJ Kennedy.

Ludwigsburg - Es läuft wieder bei den MHP Riesen Ludwigsburg. Am Samstagabend fuhr die Mannschaft des Trainers John Patrick den dritten Sieg nacheinander ein, mit 75:60 (36:28) bezwangen sie den Tabellennachbar TBB Trier. „Ich bin sehr stolz und froh, dass wir hier gegen eine heimstarke Trierer Mannschaft gewinnen konnten. Es war nicht einfach, unser Start war nicht gut – kein Punkt in drei Minuten“, sagte Ludwigsburgs Trainer John Patrick nach der Partie.

 

Es gab also nicht nur Lobgesänge nach dieser kleinen Siegesserie. Zweithöchster Saisonsieg, den besten Punktesammler (DJ Kennedy) und den besten Rebounder der Liga (Jon Brockman) in den eigenen Reihen – keine Frage, der Erfolg ist erstmal bei den MHP Riesen zurückgekehrt. Doch die Partie in Trier zeigte auch wieder einmal, dass der Ludwigsburger Erfolg fragil ist, zu abhängig von wenigen Spielern.

Die Ludwigsburger Defensive stand in Trier sehr gut, die Maximalausbeute der Gastgeber stand bei 16 Punkten in einem Viertel. Die nur insgesamt 60 Gegenpunkte verdeutlichen das obendrein. Auch die Reboundstatistik, die oft als Indikator für den Einsatzwillen gilt, ging mit 38:30 klar an Ludwigsburg.

Dennoch: das Offensivspiel bereitet Sorgen. Die Trefferquote liegt bei nur 44,7 Prozent – Rang 14 im Vergleich, dazu stellen die MHP Riesen mit 33,5 Prozent von jenseits der Dreierlinie die schlechteste Distanzwurfquote der Liga. Vielleicht ist gerade deshalb das Spiel zu sehr auf die beiden Spezialisten DJ Kennedy und Kerron Johnson abgestimmt. „Mit DJ Kennedy hat John Patrick einen der spannendsten Akteure der Liga zu sich geholt. Einen, der den Unterschied machen kann. Wir haben versucht, ihn zu stören, aber er ist einer der heißesten Eins-gegen-Eins-Spieler der Liga“, sagte Triers Trainer Henrik Rödl.

Es gibt keine Superstars

Trotzdem wird im europäischen Basketball ein Stil praktiziert, der von einem breiten Kader lebt, weil es nicht die Superstars gibt, wie beispielsweise in der NBA. Ludwigsburg scheint sich mit DJ Kennedy aber solch einen ins Boot geholt zu haben. Die Mitspieler scheinen sich oft auf den neuen Topscorer der Liga zu verlassen. Kennedy macht das Beste daraus und sammelt nicht nur reichlich Punkte, er findet auch den freien Mann, wenn sich die Verteidigung auf ihn konzentriert. Sechs Assists gegen Trier sprechen eine deutliche Sprache.

Doch um langfristig Erfolg zu haben, muss Ludwigsburg sich im Angriff wieder breiter aufstellen. Dazu hat das Team wegen des Allstarspiels am nächsten Wochenende in Ulm nun 14 Tage Zeit, erst am 17. Januar kommt der Mitteldeutsche BC in die MHP-Arena zum nächsten Saisonspiel.