Ist das taktvoll? Die Bundeskunsthalle in Bonn zeigt Werke, die sich mit Michael Jackson beschäftigen – aus Zeiten, in denen man den Popstar unkritischer sah. Die Ausstellungsmacher aber wenden sich bewusst gegen eine „Ausradierung“.

Bonn - Die Bundeskunsthalle in Bonn zeigt von diesem Freitag an (22. März 2019) bis zum 14. Juli eine große Ausstellung zum Bild des Popstars Michael Jackson in der bildenden Kunst. Aufgrund neuer Missbrauchsvorwürfe gegen den 2009 gestorbenen Sänger waren in den vergangenen Wochen Vorbehalte gegen die Ausstellung laut geworden. Intendant Rein Wolfs vertritt jedoch die Ansicht, dass die Schau weitgehend unverändert stattfinden kann. „Jackson ist eine der großen Ikonen des Medienzeitalters“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. „Ich denke, es wäre verkehrt, ihn im Nachhinein auszuradieren. Wir müssen seine Geschichte aufarbeiten und daraus lernen.“

 

Kunstvermittler stehen bereit

Michael Jackson: On the Wall“ umfasst unter anderem Werke von Andy Warhol, Jeff Koons und Paul McCarthy. Im Vergleich zu den vorigen Stationen London und Paris sind einige Werke neu dazugekommen. In einer Erklärung zu Beginn der Ausstellung bezeichnet die Bundeskunsthalle die neuen Missbrauchsvorwürfe aus der Fernsehdokumentation „Leaving Neverland“ als „schockierend“. Diskussionsveranstaltungen wurden neu ins Programm aufgenommen. Außerdem werde immer ein Kunstvermittler in der Ausstellung anwesend sein, den Besucher ansprechen könnten, sagte Wolfs.

Info: Die Ausstellung „Michael Jackson: On the Wall“ in der Bundeskunsthalle läuft vom 22. März bis zum 14. Juli. Geöffnet dienstags und mittwochs 10.00 bis 21.00 Uhr, donnerstags bis sonntags 10.00 bis 19.00 Uhr. Eintritt 10 Euro, ermäßigt 6,50 Euro. Eintritt frei für alle Besucher bis 18 Jahre und für Geflüchtete. Besucher bis einschließlich 25 Jahre zahlen dienstags und mittwochs von 18.00 bis 21.00 Uhr, was sie wollen (dieses Angebot gilt bis zum 30. Juni). Zu der Ausstellung erscheint ein Katalog in englischer Sprache für 32 Euro.