Paul Bocuse gilt als einer der besten Köche des 20. Jahrhunderts. Das Gourmet-Restaurant des gestorbenen Starkochs hat nun den dritten Michelin-Stern verloren.

Paris - Eine französische Ikone ist vom Sockel gestürzt: Zwei Jahre nach dem Tod von Gastronomie-Papst Paul Bocuse hat sein legendäres Restaurant „L’Auberge du Pont de Collonges“ bei Lyon seinen dritten Stern im Michelin-Führer verloren. Der Gourmettempel hielt die höchste Auszeichnung seit 1965 ohne Unterbrechung.

 

Das Kochteam zeigte sich „erschüttert von dem Urteil der Testesser“. „Eines wollen wir nie verlieren: Die Seele von Monsieur Paul“, erklärte die Familie des Spitzenkochs, der im Januar 2018 im Alter von 91 Jahren gestorben war. Bocuse gilt in Frankreich als „Jahrhundertkoch“. Der Vater der „Nouvelle Cuisine“ war international so bekannt wie kaum ein anderer französischer Koch.

Michelin-Führer bestätigt die Bewertung

Der Michelin-Führer bestätigte am Freitag, dass das Restaurant von Bocuse in der neuen Ausgabe erstmals nur noch zwei Sterne hat. „Die Qualität des Etablissements bleibt hervorragend, aber nicht mehr auf dem Niveau von drei Sternen“, erklärte der einflussreiche Verlag zu der Neuauflage, die am 27. Januar erscheint.

Das Restaurant hatte Bocuse in seinem Geburtsort Collonges-au-Mont d’Or am Ufer des Flusses Saône gegründet. Er lebte bis zuletzt in der darüber liegenden Wohnung. Das Spitzenrestaurant zieht auch heute noch Feinschmecker aus aller Welt an. Derzeit ist es wegen Umbauarbeiten geschlossen, die Wiedereröffnung ist am Freitag der kommenden Woche geplant.